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| Ausstellung

Am 29. Juni trafen sich Kristina Larischová, Generalkonsulin der Tschechischen Republik in München, und Axel Bartelt, Regierungspräsident der Oberpfalz, im Kunstforum Ostdeutsche Galerie. Gemeinsam besuchten sie die Ausstellung „Grenzen in der Kunst. Tschechische Kunst in drei Generationen“. Das Thema der Ausstellung – „Grenzen“ jeglicher Art – nahmen die beiden Politiker zum Anlass für Überlegungen über das Neben- und Miteinander zwischen Bayern und Tschechien. Als Museum, das sich auf Kunst aus dem östlichen Europa spezialisiert, versteht sich das Kunstforum Ostdeutsche Galerie im Bereich der Kunst und Kultur als Mittler zwischen Deutschland und seinen östlichen Nachbarn.

Die Ausstellung „Grenzen in der Kunst. Tschechische Kunst in drei Generationen“ war ursprünglich für Herbst 2020 geplant. Doch wegen den Corona-bedingten Verschiebungen im Ausstellungsplan konnte sie erst Ende Mai 2021 eröffnen. Im Hinblick auf die Antipandemie-Maßnahmen war es auch keine Selbstverständlichkeit, dass der Künstler Krištof Kintera mit seinem Aufbauteam ohne weiteres aus Tschechien anreisen konnte. Die Corona-Krise zeigt auf, wie präsent Grenzen auch im heutigen Europa sind.

Die Problematik der Grenzschließung zwischen Deutschland bzw. Bayern und Tschechien war wichtiges Thema der gemeinsamen Krisengespräche zwischen Kristina Larischová, Generalkonsulin der Tschechischen Republik in München, und Axel Bartelt, Regierungspräsident der Oberpfalz, in den vergangenen Monaten. Denn die Grenze trennt die beiden Länder heute nicht mehr, sondern verbindet sie, wie beide Politiker betonten. Die Ausstellung „Grenzen in der Kunst. Tschechische Kunst in drei Genrationen“ sei ein „Mosaikstein des guten Miteinanders zwischen Bayern und Deutschland und der Tschechischen Republik,“ fasste Axel Bartelt zusammen. Das Ausstellungsprojekt ist auch nur dank der Zusammenarbeit mit verschiedenen tschechischen Leihgebern möglich gewesen – der Westböhmischen Galerie in Pilsen, der Galerie Zdeněk Sklenář, Prag, der Private Collection SbírKa s.r.o., Prague, COLLETT Prague | Munich sowie privater Leihgeber, weiterer Museen sowie Archive der Künstler.

Um „Grenzen“ geht es in der Ausstellung auf verschiedenen Ebenen. Drei Künstlerpositionen – Toyen (1902-1980), Magdalena Jetelová (*1946) und Krištof Kintera (*1973) – repräsentieren drei Generationen tschechischer Kunst. Biografisch ist jeder von ihnen in einem anderen Abschnitt der Geschichte der Tschechoslowakei bzw. Tschechiens verankert. Entsprechend unterschiedlich sind auch ihre Erfahrungen mit Grenzen verschiedener Art. So lässt sich an den Werken von Toyen sowohl die Aufbruchsstimmung in der neugegründeten Tschechoslowakei nach dem ersten Weltkrieg mitverfolgen. Ihre späteren surrealistischen Arbeiten machen hingegen die beklemmende Atmosphäre des Zweiten Weltkriegs unter nationalsozialistischer Herrschaft erfahrbar. Für Magdalena Jetelová war die erlebte Unfreiheit und Unterdrückung der kommunistischen Ära insbesondere nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 prägend. Grenzen und vor allem das Überschreiten und Überwinden von Grenzen sind zum Hauptprinzip ihres Schaffens geworden. Krištof Kintera hingegen startete seine künstlerische Laufbahn erst nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und der Wiedervereinigung von Ost- und Westeuropa. In seinen Werken beschäftigen ihn unter anderem Grenzen im Sinne von zwischenmenschlichen Barrieren, die nicht mehr zeitgemäß sind und die es abzustreifen gilt. 

„Danke, dass Sie mit diesem Projekt darauf aufmerksam und neugierig machen, was hinter der Grenze passiert, wie dort gedacht wird, wie dort geschaffen wird,“ schätzte Kristina Larischová die Arbeit von Dr. Agnes Tieze und ihrem Team. Das Kunstforum Ostdeutsche Galerie sei ein wichtiger Kultur- und Kunstmittler geworden, nicht nur Dank der spezialisierten Ausrichtung, sondern auch durch die Offenheit gegenüber der Gegenwartskunst. Da keine öffentliche Vernissage der Ausstellung möglich war, war der heutige Termin auch eine Gelegenheit, zumindest einige der Kooperationspartner des Projekts zu vereinen. Anwesend waren Professor Marek Nekula, Leiter des Bohemicum – Center for Czech Studies an der Universität Regensburg und Sprecher des interdisziplinären Forschungsverbunds „Grenze/n in nationalen und transnationalen Erinnerungskulturen zwischen Tschechien und Bayern“. Von ihm kam der erste Impuls für das Ausstellungsprojekt vor dem Hintergrund der Arbeit des Forschungsverbunds. Als Mitglied des Forschungsverbunds und zugleich langjähriger Kooperationspartner des Museums reiste Dr. Wolfgang Schwarz, Referent für die Böhmischen Länder im Adalbert-Stifter-Verein, aus München an. Die Generalkonsulin begleitete Jiří Rosenkranz, Leiter des Tschechischen Zentrums München.

Mit dem Blick auf die Vergangenheit, dokumentiert in der Ausstellung unter anderem anhand der Werke von Toyen und Magdalena Jetelová, reflektierte Axel Bartelt das Thema „Grenze“ als Appell:  „Kann Kunst überhaupt Grenzen haben? Ich meine nein, Kunst ist grenzenlos in jeder Hinsicht und es ist unsere gemeinsame gesellschaftliche Aufgabe dafür zu sorgen, dass es so bleibt, dass uns nie wieder Grenzen trennen.“

Die Ausstellung „Grenzen in der Kunst. Tschechische Kunst in drei Generationen“ ist im Kunstforum Ostdeutsche Galerie noch bis zum 15. August zu sehen. Im Juli und August gibt es zahlreiche Führungen vor Ort sowie im Online-Meetingraum des Museums. Das Programm sowie Anmeldeoptionen gibt es auf der Website des Museums unter www.kunstforum.net.
 

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Besuch von der Generalkonsulin der Tschechischen Republik in München und dem Regierungspräsident der Oberpfalz

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