Dialog Ost-West

Dieser Raum ist aktuell nicht zugänglich. Die Werke von Ida Kerkovius, Jan Kubíček, Dorota Nieznalska und Gerhard Richter finden Sie in den anderen Räumen der Dauerausstellung. 

Positionen L, Gemälde von Jan Kubíček aus dem Jahr 1970
Jan Kubíček, Positionen L, 1970 © Jan Kubíček / Rechtsnachfolger


Ein weißes Quadrat oder zwei schwarze „L“?

Ein weißes Quadrat umrahmt vom schwarzen Balken – so wird man wohl das Gemälde des tschechischen Künstlers Jan Kubíček (Kolín, Tschechoslowakei 1927–2013 ebda.) auf den ersten Blick wahrnehmen. Es mag an das berühmte „Schwarze Quadrat“ des Russen Kasimir Malewitsch erinnern. Seit dieses 1915 zum ersten Mal ausgestellt wurde, gilt es als Symbol der radikalen Abkehr von der gegenständlichen Darstellung in der Malerei.
 

Vorkriegsavantgarde als Vorbild

Malewitsch wurde als einer der wichtigsten Vertreter der Vorkriegsavantgarde zum Vorbild für Zeitgenossen sowie vor allem für die Kunst nach 1945 – und zwar sowohl im Westen als auch im Osten des geteilten Europa. So fanden die KünstlerInnen in der Tschechoslowakei der 1960er Jahre in der geometrischen Abstraktion eine Alternative zur offiziellen Kunst des sozialistischen Realismus. Kubíček beispielsweise untersucht systematisch verschiedene Möglichkeiten, einfache Formen innerhalb einer Fläche zu platzieren und beobachtet die veränderte Wirkung. Seine „Position L“ (1970) gehört zu einer Serie von Arbeiten, in denen er sich mit diesem Buchstaben beschäftigt.
 

Kunst in Ost und West

Einen ähnlich konzeptuellen Ansatz wie Jan Kubíček und andere tschechische KünstlerInnen verfolgten auch ihre KollegInnen in Westdeutschland. Solche parallelen Entwicklungen lassen sich mehrfach beobachten, wie auch einige Beispiele aus der Michaela Riese Stiftung zeigen. Selbst der Eiserne Vorhang, der den kommunistischen Ostblock bis 1989 vom demokratischen Westen Europas trennte, konnte den künstlerischen Austausch zwischen den beiden Seiten nicht völlig unterbinden.

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