Emil Orlik
Zwischen Japan und Amerika. Emil Orlik. Ein Künstler der Jahrhundertwende
18. November 2012 bis 3. Februar 2013
Als einen „Vielgewanderten“ bezeichnete sich Emil Orlik (Prag 1870–1932 Berlin) in seinem 1913 verfassten, autobiografischen Text „Aus meinem Leben“. Der damals 43-jährige Künstler hatte zu diesem Zeitpunkt schon mehrere Länder Europas sowie Nordafrika, China und Japan gesehen. In den darauffolgenden Jahren sollten noch etliche Reisen folgen. Seine letzte große Fahrt führte Orlik schließlich 1924 nach Amerika. Immer hatte der versierte Zeichner und beliebte Porträtist sein Skizzenbuch zur Hand, um Menschen, Gebräuche oder Landschaften festzuhalten.
Die Ausstellung zeichnete die Stationen von Orliks Reisen im Zeitraum zwischen 1898 und 1930 nach. Im Zentrum standen die erste Japanfahrt des Künstlers 1900/1901 und der Einfluss des japanischen Farbholzschnittes auf sein Schaffen. Um die Jahrhundertwende galt Orlik als Spezialist für diese Technik. Orliks lebendige Skizzen vermitteln seine persönlichen Eindrücke fremder Länder; in Druckgrafiken und Gemälden verarbeitete er später die gesammelten Motive weiter.
Ausgesuchte Leihgaben, u. a. japanische Holzschnitte aus dem Historischen Museum in Regensburg, ergänzten den unter neuem Blickwinkel ausgewerteten Sammlungsschwerpunkt des KOG. Zum ersten Mal war hier auch die anlässlich der Ausstellung erworbene Zeichnung „Japanisches Mädchen“ (1900/1901) zu sehen.