Katharina Sieverding
Deutschland wird deutscher. Präsentation und Dokumentation
26. Mai bis 8. September 2019
Seit über fünfzig Jahren agiert Katharina Sieverding (1944 in Prag) mit der Fotografie im Spannungsfeld von Geschichte und Politik, Individuum und Gesellschaft. Das Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg verwahrt drei exemplarische Werke der Lovis-Corinth-Preisträgerin, die wesentlich zur Erweiterung des Kunstbegriffs und der interdisziplinären medialen Kunstpraxis beigetragen hat.
Vor dem Hintergrund rechtsradikaler Tendenzen Anfang der 1990er Jahre setzte Sieverding mit ihrer vierteiligen Arbeit „Deutschland wird deutscher“ einen deutlichen Akzent gegen das Aufkeimen nationalistischer Gesinnung. Die markante Fotografie zeigt ein von Messern bedrohtes Selbstbildnis der Künstlerin unter der plakativen Überschrift „Deutschland wird deutscher“, die einem „ZEIT“-Artikel entlehnt ist. Die Ausstellung im KOG näherte sich der künstlerischen Intention Sieverdings und den öffentlichen Reaktionen auf ihr Werk. Neben einer ersten Version der Fotografie „Deutschland wird deutscher“ wurde auch die medienwirksame Plakatierungsaktion mit diesem Motiv in Berlin 1993 thematisiert. Sieverdings Werk hat bis heute an Wirkkraft nicht verloren.