Schaufenster 4
Die Kaltnadel – Expressivität der Linie
21. März bis 23. Juni 2013
Mit den Wechselausstellungen aus der Reihe SCHAUFENSTER präsentierte sich die Grafische Sammlung im KOG zwischen Dezember 2011 und Dezember 2014 in einem eigenen Raum. Neben einzelnen künstlerischen Positionen wurden thematische Querschnitte und grafische Drucktechniken vorgestellt. Im Fokus von SCHAUFENSTER 4 stand die Kaltnadel.
Der besondere Reiz der Kaltnadel, deren Name auf einen Prozess ohne den Einsatz von ätzender, also „heißer“ Säure wie bei der Radierung verweist, liegt in der charakteristischen, verschatteten Linie. Im Wiederaufleben der Künstlergrafik im 19. Jahrhundert ist der ästhetische Eigenwert dieser Technik entdeckt worden. Besonders die Expressionisten haben darin ein adäquates Mittel gesehen, ihre neue Anschauung von Mensch und Gesellschaft ausdrucksstark umzusetzen. Werke von Max Pechstein, Erich Heckel, Max Beckmann oder Ernst Ludwig Kirchner standen deshalb beispielhaft im Zentrum der Präsentation, die den Bogen über das Informel mit Bernard Schultze bis in die Gegenwart schlug.