Stadt. Land. Tier.

Der Farbholzschnitt in Prag um 1900

7. April bis 18. Juni 2017

Die Ausstellung lenkte den Blick auf das umfangreiche und ambitionierte Werk der deutsch-böhmischen Künstler Walther Klemm (Karlsbad/Österreich-Ungarn 1883–1957 Weimar) und Carl Thiemann (Karlsbad/Österreich-Ungarn 1881–1966 Deutenhofen), das während ihrer Schaffenszeit im gemeinsamen Prager Atelier entstand. Zwischen 1905 und 1908 setzten sie das damals wiederbelebte Medium Farbholzschnitt in einer Weise ein, die in ihrer Avanciertheit erst Jahre später von den deutschen Expressionisten erreicht wurde. Mit kräftigen Koloriten und mutigen Farbkombinationen, mit ungewohnten Perspektiven und einem durchgeplanten Gesamtprogramm suchten Klemm und Thiemann sich als modernes und erfolgreiches Künstlerduo zu behaupten. Zu ihren bevorzugten Themen gehörten Stadtansichten, Landschaften und Tiere.

In Gegenüberstellung mit Werken anderer Prager Künstler führte die Ausstellung erstmals in Deutschland auch das Prager Umfeld vor Augen. Zudem verortete sie das rasante Frühwerk von Klemm und Thiemann in einem breiteren kunsthistorischen Kontext. Hierzu zählen die großen japanischen und europäischen Vorläufer ebenso wie die Arbeiten befreundeter Kollegen in Wien.

Die Ausstellung ging auf eine Idee der Nationalgalerie in Prag zurück und wurde mit dieser gemeinschaftlich konzipiert.

Truthühner, Druckgrafik von Walther Klemm, nicht datiert
Walther Klemm, Truthühner

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