Press releases

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Der Journalist, Kunstkritiker und Kurator Hans-Peter Riese feiert Anfang Mai seinen 80sten Geburtstag. Durch seine Arbeit diesseits und jenseits des früheren Eisernen Vorhangs wurde er zu einem Mittler zwischen Ost und West. Mit Regensburg ist Rieses Name besonders verbunden: Hier befindet sich ein wichtiger Teil seiner Kunstsammlung sowie seine Kunstbibliothek. Die Michaela-Riese-Stiftung ist im Kunstforum Ostdeutsche Galerie und die Bibliothek in der Universität Regensburg untergebracht. Anlässlich seines Geburtstages überlässt Hans-Peter Riese der Michaela-Riese-Stiftung im KOG ein weiteres Kunstwerk. Die charakteristische Collage des tschechischen Künstlers Jiří Kolář ist eine Hommage an den russischen Avantgardisten Alexej Jawlensky.

Hans-Peter Riese wurde 1941 in Nordrhein-Westfalen geboren. Bereits während seines Studiums an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a. M. begann er mit der journalistischen Arbeit für den Hessischen Rundfunk. Schon damals konzentrierte er sich auf die kulturelle und politische Situation in Prag. Im Jahr 1967 organisierte er in der Studio Galerie der Universität die Ausstellung „Konstruktive Tendenzen aus der Tschechoslowakei“. Diese Kunstpositionen, die sich in der gelockerten Atmosphäre vor dem Prager Frühling abseits der regimekonformen Kunst entfalten konnten, sollten auch später im Mittelpunkt von Rieses Kunstinteresse bleiben.

Im Jahr 1968 wurde Riese ständiger freier Mitarbeiter der FAZ. Insgesamt vier Jahrzehnte lang schrieb er für den Feuilleton Beiträge zur Kunst und Kultur in Mittel- und Osteuropa. 1970 zog er nach Prag, wo er bis zu seiner Ausweisung 1973 als Korrespondent für die Stuttgarter Zeitung und den Deutschlandfunk arbeitete. Seine nächste Mission als Korrespondent führte ihn 1985 nach Moskau. Hier erlebte er die geschichtsträchtige Umbruchzeit und den Fall des Eisernen Vorhangs 1989 mit. Von 1991 bis 2000 wirkte er im Hessischen Rundfunk als Chefredakteur für den Hörfunk und Stellvertretender Programmdirektor. Die letzte Auslandstation seiner Laufbahn führte ihn von 2001 bis 2006 nach Washington. Seit seiner Pensionierung widmet sich Riese verstärkt der Kunst, er kuratiert Ausstellungen und verfasst Kunstbücher, Kataloge und Künstlermonografien.

Hans-Peter Riese als Kunstsammler
In allen Orten, an denen Riese lebte, pflegte er rege Kontakte mit der Kunstszene. Über die Jahre trug er gemeinsam mit Michaela Riese, die ebenfalls Journalistin war, eine umfassende Kunstsammlung zusammen. Der Schwerpunkt liegt auf der konkret-konstruktiven Kunst sowie der Op-Art, sie enthält aber auch Beispiele des Informel und der Neuen Figuration. In der Gegenüberstellung tschechischer, russischer, deutscher und amerikanischer Kunst werden parallele Kunstentwicklungen sichtbar, die trotz der politischen Trennung bis 1989 gemeinsame künstlerische Anliegen belegen.

Im Frühjahr 2008 gründete Riese im Kunstforum Ostdeutsche Galerie eine Stiftung, die er nach seiner verstorbenen Frau benannte. Die erst Schenkung umfasste 20 Mappen mit grafischen Blättern von 50 KünstlerInnen. Neben Erich Buchholz, Richard Paul Lohse oder Rupprecht Geiger waren insbesondere tschechische Künstler vertreten. 2013 kamen rund 100 Papierarbeiten sowie elf Skulpturen bzw. Plastiken und elf Gemälde hinzu – darunter Werke von Jan Kubíček, Zdeněk Sýkora, Nikolai Michailowitsch Suetin und Miloš Urbásek. Nach der letzten Zustiftung von 2019 zählt die Sammlung knapp 300 Inventarnummern. Die Neuzugänge der Stiftung standen im Mittelpunkt der Ausstellung „reisen. entdecken. sammeln“, die das KOG 2020 zeigte. Einige Gemälde aus der Stiftung gehören zu den Schlüsselwerken im Themenraum „Dialog Ost – West“ der Dauerausstellung.

Geburtsgeschenk für die Michaela-Riese-Stiftung
Anlässlich seines runden Geburtstages im Mai 2021 macht Hans-Peter Riese dem Kunstforum Ostdeutsche Galerie ein Geschenk. Der neue Zuwachs für die Michaela-Riese-Stiftung ist das Werk „Hommage à Jawlensky“ des tschechischen Künstlers Jiří Kolář (1914-2002). Der Dichter und bildende Künstler in einer Person entwickelte vielfältige eigenständige Techniken der Collage. So besteht beispielsweise die „Chiasmage“, die er für „Hommage à Jawlensky“ verwendete, aus lauter kleinen Textfragmenten. Kreuz und quer angeordnet füllen sie das komplette Format von 99 x 71 cm. Aus der Fläche wachsen plastische „Umrisslinien“ heraus, die die reduzierten Züge eines Gesichts andeuten. Unschwer ist hier die Anspielung auf die seriell entstandenen abstrahierten Köpfe des russischen Avantgardekünstlers zu erkennen.
 

PRESSEBILD
Das Bildmaterial darf nur für die aktuelle Berichterstattung anlässlich des Jubiläums von Hans-Peter Riese genutzt werden. Die Bildunterschrift bitten wir möglichst komplett darzustellen.

Hans-Peter Riese feiert seinen runden Geburtstag und schenkt dem Kunstforum Ostdeutsche Galerie ein Kunstwerk

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