Oskar Kokoschka

Oskar Kokoschka und die Prager Kulturszene

27. September 2014 bis 1. Februar 2015

Als Oskar Kokoschka (in Pöchlarn/Niederösterreich 1886–1980 Montreux/Schweiz) Ende September 1934 nach Prag fuhr, plante er lediglich einen Kurzbesuch. Schließlich blieb er vier Jahre in der Heimat seiner Vorfahren. Offizieller Anlass für die Reise war der Auftrag, den tschechoslowakischen Staatspräsidenten Tomáš Garrigue Masaryk zu porträtieren. Vor allem aber malte Kokoschka die Stadt, die ihn faszinierte: Bis Ende 1938 entstanden nicht weniger als 37 Gemälde, darunter allein 16 Prag-Ansichten.

Prag stellte vor dem Hintergrund der nationalsozialistischen Expansionsbewegung und ihrer restriktiven Kulturpolitik in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre einen Ort des Rückzugs und des Austausches dar. Nach der Besetzung der Tschechoslowakei durch die Nationalsozialisten flüchtete Oskar Kokoschka mit seiner künftigen Frau Olda Palkovská nach London.

Die Ausstellung im KOG präsentierte Kokoschkas in Prag entstandenes Œuvre und bettete es in den Kontext der dortigen Kulturszene der 1930er Jahre ein. Neben den beiden Gemälden aus der Sammlung des Museums zeigte sie weitere sieben Prag-Ansichten des Künstlers. Aus Kokoschkas Prager Umfeld waren Künstler wie Emil Filla, Václav Špála, Bohdan Hermanský, Jan Bauch, Friedrich Feigl, Maxim Kopf, Georg Kars und Willi Nowak vertreten.

Die Ausstellung ist in Kooperation mit der Nationalgalerie in Prag entstanden, wo sie im Anschluss präsentiert wurde.

Prag. Blick vom Moldauufer auf die Kleinseite und den Laurenziberg I, Gemälde von Oskar Kokoschka aus dem Jahr 1936
Oskar Kokoschka, Prag. Blick vom Moldauufer auf die Kleinseite und den Laurenziberg I, 1936 © Fondation Oskar Kokoschka, Veyvey / ProLitteris / VG Bild-Kunst, Bonn 2020

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