Kunstvermittlung: Projekte und Veranstaltungen

Junior-Kunst-Guides

Nach einem öffentlichen Aufruf im Herbst 2018 haben sich im Januar 2019 sieben neue Junior-Kunst-Guides zusammengefunden. Genauso, wie beim Vorgängerprojekt „Kinder führen Kinder“, haben die Kinder öffentliche Führungen für ihre Altersgenossen vorbereitet. Die Veranstaltungen gehören zu den beliebtesten Familienevents. Das neue Team leitete Dr. Alexandra Demberger, ehemalige Mitarbeiterin des Hauses, zusammen mit der externen Mitarbeiterin Nadja Schwarzenegger B.A.

Bei den gemeinsamen Treffen erschließen die Junior-Kunst-Guides unter der Leitung der beiden Mitarbeiterinnen zunächst ausgewählte Kunstwerke für sich. Mit entsprechend aufbereitetem Material bekommen sie einen Einblick in kunsthistorische Hintergründe sowie Informationen zu Epoche, Stil, Material und KünstlerInnenbiografien. In der darauffolgenden Phase bereiten die Kinder ihre Präsentation vor. Dabei werden sie in die Grundlagen der Kunstvermittlung im Hinblick auf spezifische Zielgruppen eingeführt. Die Arbeit im Team ermöglicht es, die verschiedenen Fähigkeiten der Kinder zu fördern und in den gemeinsamen Auftritt einzubinden.

Bei der ersten Führung Anfang April standen drei Kunstwerke im Mittelpunkt. Die interaktive Führung – eine Mischung aus Schauspiel, Vortrag und Fragerunde – fand viel Zuspruch. Einen weiteren Termin gab es am Internationalen Museumstag.

Die Vorbereitung und Umsetzung einer weiteren Führung mit dem Titel „Abstrakt. Schritt für Schritt“ im Dezember 2019 ermöglichte der Club Soroptimist International Regensburg.

Das mini-Museum in mini-regensburg

Mini-Regensburg ist eine Sommerferien-Aktion der Stadt Regensburg, die im Zweijahresrhythmus stattfindet. In dieser Modellstadt können Kinder von 8 bis 14 Jahren über drei Wochen die Erwachsenenwelt mit den verschiedensten Berufen nachspielen. Die Aktion wird von einer Vielzahl an Förderern unterstützt, die zum Großteil auch die Leitung der Spielstationen übernehmen. Das KOG beteiligt sich seit 2015 mit dem mini-Museum in der mini-Stadt. Im Sommer 2019 betreute die externe Museumspädagogin Nadja Schwarzenegger B.A. die Station. Die Kinder konnten hier die Arbeit des Museums mit den verschiedenen Berufsbildern kennenlernen.

Auch 2019 hatten die Kinder die Möglichkeit, einen Ausflug ins „große“ Museum zu machen. Hier nahmen sie Direktorin Dr. Agnes Tieze und einige MitarbeiterInnen in Empfang und gaben ihnen einen Einblick in die Arbeit des Museums. So konnten die Kinder unter anderem vorab ein Werk aus der Herbstausstellung sehen. In der Werkstatt des Papierrestaurators lüfteten sie mit einem riesigen Mikroskop das Geheimnis von Drucktechniken.

In Zusammenarbeit mit dem Amt für kommunale Jugendarbeit, Stadt Regensburg

„Eine Künstlerin inspiriert“. Zwei Projekte für SchülerInnen

Anlässlich der Ausstellung „Zwischen Freiheit und Moderne. Die Bildhauerin Renée Sintenis“ initiierte das KOG zwei Projekte für SchülerInnen. Die Kuratorin der Ausstellung, Dr. Alexandra Demberger, und die Mitarbeiterin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, PhDr. Gabriela Kašková arbeiteten dazu mit Kooperationspartnern von der Universität Regensburg und dem Albertus-Magnus-Gymnasium zusammen. Finanziell unterstützt wurden beide Projekte durch den Club Soroptimist International Regensburg.

 

„Eine Künstlerin inspiriert: Die Neue Frau“
Projekt mit Dr. Heike Wolter, Institut für Geschichte, Universität Regensburg und dem Albertus-Magnus-Gymnasium

Unter Leitung von Dr. Heike Wolter, tätig im Bereich Didaktik der Geschichte an der Universität Regensburg, und der Lehrerin Eva Haubelt widmeten sich Schülerinnen des Albertus-Magnus-Gymnasiums dem Thema „Die neue Frau“ in Bezug auf Renée Sintenis. Sie stellten sich folgende Fragen: Was waren wohl die einschneidenden Ereignisse in Sintenis‘ „Lebensfluss“? Wie passen die „niedlichen Tierchen“ zu der mondänen Frau? Wie war ihre Rolle als Frau in der männerdominierten Kunstszene? Was würde Sintenis heute über sich posten? Die Ergebnisse präsentierten die Schülerinnen am 28. November im KOG. Zu sehen waren unter anderem ein Film, eine Serie von Siebdrucken und symbolische Tierfiguren. 

In Zusammenarbeit mit der Akademischen Rätin Dr. Heike Wolter, Institut für Geschichte, Abteilung Geschichtsdidaktik, Universität Regensburg und dem Albertus-Magnus-Gymnasium, Regensburg

 

„Eine Künstlerin inspiriert: Tier im Blick“ Projekt mit dem Institut für Bildende Kunst und Ästhetische Erziehung der Universität Regensburg

Das zweite Projekt hatte das KOG zusammen mit dem Institut für Bildende Kunst und Ästhetische Erziehung der Universität Regensburg als Kunstwettbewerb für SchülerInnen ausgeschrieben. Anhand der eingeschickten zeichnerischen Studienblätter suchte eine Jury die GewinnerInnen aus. Diese durften im Rahmen eines Workshops unter fachlicher Anleitung ihre von Renée Sintenis inspirierten Ideen umsetzen. Am gleichen Tag stellten die Schülerinnen vier Tierplastiken aus Ton und die zugehörigen Zeichnungen im KOG vor. Bis zum Ende der Ausstellung „Zwischen Freiheit und Moderne. Die Bildhauerin Renée Sintenis“ sind die Ausstellungsstücke der Schülerinnen im Museumsfoyer geblieben.

Inklusive Projekte

Inklusive Workshops

Seit elf Jahren arbeitet das KOG bereits mit KreBeKi, der Stiftung für krebskranke und behinderte Kinder in Bayern zusammen. Dank dieser Kooperation kann das Museum alle zwei Monate einen kostenlosen Inklusiven Workshop anbieten. Kinder mit und ohne Handicap treffen sich hier, um gemeinsam mit zwei Museumspädagoginnen neue Kunstwerke in der Schausammlung und den Sonderausstellungen des Museums zu entdecken. Anschließend dürfen sie selbst tätig werden und erproben dabei verschiedene künstlerische Techniken.

In Zusammenarbeit mit KreBeKi, der Stiftung für krebskranke und behinderte Kinder in Bayern

 

Projekt „Kunstobjekte in Bewegung“

Das Projekt „Kunstobjekte in Bewegung“, initiiert von KreBeKi, der Stiftung für krebskranke und behinderte Kinder in Bayern, konnte im Rahmen des Programms „Kultur macht stark“ durchgeführt werden. Dieses wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Der erste Teil von „Kunstobjekte in Bewegung“ fand im Frühjahr 2019 im KOG statt. SchülerInnen aus der Bischof-Wittmann-Schule Regensburg, dem sonderpädagogischen Förderzentrum Regenstauf und der Mittelschule Lappersdorf beschäftigten sich hier mit ausgewählten Kunstwerken. Aufgeteilt in drei gemischte Gruppen nahmen sie sich ein Landschaftsbild, eine Büste und ein Gemälde aus den 1920er Jahren vor, mit dem sie sich unter Anleitung von Museumspädagoginnen intensiv auseinandersetzten. Im weiteren Verlauf des Projekts erstellten sie zusammen mit Filmemachern, Tontechnikern und weiteren KooperationspartnerInnen aus diesem Material Drehbücher für drei Kurzfilme – die Basis für einen inklusiven Filmguide. Diese wurden im Juli 2019 präsentiert.

In Zusammenarbeit mit KreBeKi, der Stiftung für krebskranke und behinderte Kinder in Bayern

Projekt „KulturWerkRaum“

2019 beteiligte sich das KOG am interkulturellen Projekt KulturWerkRaum. Die Idee ist hier, einen „Raum für kreative Begegnungen zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Bildung und Sprache in der Auseinandersetzung mit Kunstwerken“ zu schaffen. Das Projekt wurde vom Museumspädagogischen Zentrum (MPZ) in München initiiert und vom Wertebündnis Bayern e.V. finanziert. Die in enger Zusammenarbeit mit dem MPZ erarbeiteten Programme konnten mit einigen Kinder- und Jugendgruppen erfolgreich umgesetzt werden.

In Zusammenarbeit mit dem Museumspädagogischen Zentrum (MPZ).

„Diversität in Arbeit“. Teilnahme an der bundesweiten Veranstaltungsreihe

Im Sommer 2019 war das KOG eine von acht Institutionen, die sich an der bundesweiten Veranstaltungsreihe zur Diversitätsentwicklung in Kunst- und Kulturinstitutionen beteiligten. Angeregt von konkreten Fragen sehr unterschiedlicher Kultureinrichtungen geht es um die Auseinandersetzung mit Impulsen aus der Wirtschaft, die erfolgreiche Arbeitsweisen im Umgang mit Diversität aufzeigen.


Wie stellen wir uns in Zukunft auf?

Bei der öffentlichen Diskussion im KOG standen folgende Themen im Fokus: Wie kann das KOG seinen Stiftungsauftrag in einer sich wandelnden Gesellschaft vermitteln? Wie kann sich das Museum öffnen, um attraktiver für die in Regensburg und der Region lebenden BürgerInnen zu werden? Im Austausch mit Jörg Dohmen, Head of Brand and Customer Institutes bei der BMW Group in München, fragte Museumsdirektorin Agnes Tieze: „Wie stellen wir uns für die Zukunft auf? Welche Zielgruppen, welche Erwartungen wollen wir bedienen?“


Impulse vertiefen, Ideen umsetzen

Die Impulse, die aus der Diskussion und den Workshops mit insgesamt 31 BesucherInnen hervorgingen, wurden am nächsten Tag im Rahmen eines internen Workshops weiterverfolgt. Unter Leitung von Moritz von Rappard, Stiftung Genshagen, und Jörg Dohmen entwickelt das Museums-Team konkrete Ansätze für die Umsetzung der neuen Zukunftsideen.

 „Diversität in Arbeit“ wird von der Stiftung Genshagen im Rahmen des von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) geförderten Kompetenzverbunds KIWit (Kulturelle Integration und Wissenstransfer) realisiert.

Mit freundlicher Unterstützung von