Dank einer Schenkung der Familie des Künstlers Peter Grau ist das Kunstforum Ostdeutsche Galerie nun der Ort, an dem Graus Radierungen fast vollständig versammelt sind. Eine Auswahl aus den rund 150 Drucken vereint die Ausstellung „Peter Grau 1928–2016. Die Radierungen“, die das KOG noch bis zum 7. April 2024 zeigt. Mehr als 40 Blätter geben Einblick in verschiedene Themen, die den Künstler beschäftigten und zu denen er immer wieder zurückkehrte. Zu sehen sind beispielsweise eine Serie aus dem Stuttgarter botanisch-zoologischen Garten Wilhelma, Motive von der Nordseeinsel Amrum sowie Einzelblätter, in denen der Künstler Architekturelemente und tierische Kreaturen zeigte, um damit Stimmungen und Inhalte zu vermitteln.
Anlässlich der Expertenführung von Dr. Michael Davidis am Sonntag, 3. März, kommen noch weitere vier Blätter aus dem Grafikmagazin hinzu. Der langjährige Kenner von Graus Werk stellt an diesen Beispielen sowie an ausgewählten Blättern in der Ausstellung den virtuosen Radierer vor. Im kürzlich erschienen Nachlassverzeichnis zu Graus Radierungen erfasste Davidis die Schaffensphase zwischen den 1960er und den 1980er Jahren, in der sich der Künstler intensiv der Radiertechnik widmete. „Wie brüchig diese scheinbar heile Welt immer gewesen ist, wurde erst nach der Jahrtausendwende so recht deutlich und wird es täglich mehr. Die Gefährdungen, die sich unter einer scheinbar ruhigen Oberfläche verbargen, schon damals dargestellt zu haben, gehört zu Peter Graus großen Leistungen,“ schreibt Davidis im einleitenden Text seiner Publikation. Das Buch, für dessen Abbildungen die Regensburger Exemplare der Radierungen als Vorlage dienten, ist für 25 Euro sowohl an der Museumskasse als auch im Onlineshop unter www.kunstforum.net/publikationen erhältlich.
Dr. Michael Davidis, Historiker und Buchwissenschaftler, war von 1988 bis 2012 für die Kunstsammlungen, die Fotografische Sammlung, die Musikaliensammlung und die Sammlung historischer Sachzeugnisse des Schiller-Nationalmuseums und Deutschen Literaturarchivs in Marbach verantwortlich. In diesem Zusammenhang galt Davidis` Interesse insbesondere denjenigen Arbeiten von Peter Grau, in denen er sich literarischen Vorlagen widmete, allen voran Texten von Franz Kafka. Eines der Blätter aus diesem Konvolut, die Radierung „Zu Kafka“ (1968), wird Davidis bei der Expertenführung zeigen.
Die Führung mit Dr. Michael Davidis beginnt am Sonntag, 3. März, um 15 Uhr. Treffpunkt ist an der Museumskasse. Platzreservierung über die Website des Museums unter www.kunstforum.net oder unter 0941 29 714 20 wird empfohlen.
Pressebilder
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