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Die Ausstellung „Peter Weibel – (Post-)Europa?“ wird nicht mehr zu sehen sein. Aufgrund des hohen Corona-Inzidenzwertes in Regensburg kann das Kunstforum Ostdeutsche Galerie bis zum geplanten Ende der Ausstellungslaufzeit am 5. April nicht mehr öffnen. Doch Peter Weibels Kunst verlässt Regensburg nicht ganz: Seine charakteristische Europafigur – das Titelmotiv der Ausstellung – wird bleiben. Die lebensgroße Skulptur „Brennt das Haus Europa?“ schenkt der Künstler dem Kunstforum Ostdeutsche Galerie. „Sie wird in nächster Zeit in die Dauerausstellung integriert“, gibt Dr. Agnes Tieze, Direktorin des Museums, bekannt.

Als das Kunstforum Ostdeutsche Galerie die Ausstellung „Peter Weibel – (Post-)Europa?“ Anfang Oktober 2020 eröffnete, war man voller Euphorie. Zwar konnte die Vernissage nur im kleinen Kreis stattfinden, doch der Abend war ein besonderes Event: Der Künstler war persönlich anwesend, um den Lovis-Corinth-Preis entgegen zu nehmen. Die Laudatio hielt der bekannte deutsche Dichter und Denker Bazon Brock. Kulturstaatsministerin Monika Grütters würdigte in ihrem Videogrußwort Peter Weibel und sprach ferner das 50-jährige Gründungsjubiläum des Museums an. Für die Besucherinnen und Besucher war die Ausstellung das gesamte erste Wochenende eintrittsfrei zugänglich. In den ersten Wochen konnten auch einige Führungen stattfinden.

Doch insgesamt sollten es nur fünf Wochen sein, in denen die Ausstellung zu besichtigen war. Ab November blieb das Museum aufgrund des Lockdowns geschlossen. Die bis zum 5. April verlängerte Ausstellung konnte dann nochmals eine Woche im März öffnen. Trotz der Maßnahmen, die eine vorherige Anmeldung erforderten, nahmen sehr viele Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit wahr, die Ausstellung zu sehen. Auch die Online-Führungen wurden gut genutzt. Ein letzter Termin steht noch bevor: Am Mittwoch, 31. März, gibt Dr. Agnes Tieze die letzte Führung durch die Ausstellung. Anmeldungen sind bis zum Vortag über die Website möglich.

Auch wenn der Abbau beginnt, eines der ausgestellten Werke – „Brennt das Haus Europa?“ – darf im Kunstforum Ostdeutsche Galerie bleiben. Peter Weibel schenkt es zum Abschluss der Ausstellung dem Regensburger Museum. Die in Blau gekleidete Figur mit einem Gürtel und einem Saum aus gelben Sternen fertigte der Künstler 2020 eigens für die Ausstellung an. Sie avancierte zum Titelmotiv der Ausstellung, die schwerpunktmäßig historische und aktuelle Themen zu Europa behandelt. Wie bei allen seinen Werken, bündelt Weibel auch hier mehrere Gedankenstränge: Er denkt diverse Ursprungsmythen Europas mit, im Fokus steht aber die Frage nach einer Wiedergeburt Europas. Hier ruft er jeden einzelnen zur Verantwortung für die Zukunft Europas – blickt man in das Gesicht seiner Europafigur, sieht man sich selbst im Spiegel. Und es ist auch höchste Zeit, etwas zu unternehmen, denn das Haus brennt schon. Mit dem tatsächlich in Flammen stehenden Gebäude auf dem Rücken der Frau greift Weibel eine Metapher von Michail Gorbatschow auf. Von einem „gemeinsamen Haus Europa“ sprach der damalige sowjetische Präsident im Jahr 1990 nach der Auflösung der Aufteilung in den Ost- und Westblock. Das Ziel sollte sein, Ost- und Westeuropa zu einen und alle europäischen Staaten mit gleichen Rechten und Pflichten zu integrieren. In der Ausstellung wurde die Skulptur „Brennt das Haus Europa?“ gemeinsam mit der Computeranimation „Europa – ein Umschreibeprogramm“ von 2010 präsentiert.

Peter Weibel wird nicht müde, mittels seiner Kunst auf gesellschaftliche und politische Probleme hinzuweisen. Dies zeigte auch die Ausstellung im Kunstforum Ostdeutsche Galerie, die das Schaffen des Medienkünstlers und Kunsttheoretikers von seinen Anfängen in den 1960er Jahren bis heute vor Augen führte. 

 

PRESSEBILDER
 

Das Bildmaterial darf nur für die aktuelle Berichterstattung über die Ausstellung „Peter Weibel – (Post-)Europa? Lovis-Corinth-Preis 2020“ im Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg genutzt werden. Die Pressebilder stehen für die Laufzeit der Ausstellung vom 3.10.2020 bis 5.4.2021 bzw. drei Monate vor Ausstellungbeginn und sechs Wochen nach Ausstellungsende kostenfrei zur Verfügung. Die Bildunterschrift soll möglichst komplett dargestellt werden, wobei nach Bedarf die Angaben zur Technik gekürzt werden können.

Die Ausstellung „Peter Weibel – (Post-)Europa?“ endet. Das Titelmotiv „Brennt das Haus Europa?“ bleibt in Regensburg

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