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Seit 2012 ist Dr. Agnes Tieze Direktorin des Kunstforums Ostdeutsche Galerie. In den vergangenen 10 Jahren kuratierte sie sieben große Ausstellungen und konzipierte die neue Präsentation der Dauerausstellung. Ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte des Museums ist die Errichtung einer Projektstelle für Provenienzforschung. Aktuell bereitet die Museumschefin eine Baumaßnahme am so genannten Grafiktrakt vor.

Anfang April vor zehn Jahren trat Dr. Agnes Tieze die Direktorenstelle am Kunstforum Ostdeutsche Galerie an. Die promovierte Kunsthistorikerin, die zuvor seit 2007 das Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Philipps-Universität Marburg leitete, erwartete hier eine besondere Aufgabe: Die Kunstsammlung des KOG hat einen einzigartigen Fokus, der interessante Anknüpfungsmöglichkeiten bietet. Im Mittelpunkt steht Kunst aus dem östlichen Europa. Zunächst sind Künstlerinnen und Künstler gemeint, die in deutschen Siedlungsgebieten zwischen der Ostsee und dem Schwarzen Meer ihre Wurzeln hatten. Um die Brücke in die heutige Zeit zu schlagen, ist der Blick auf das aktuelle Kunstgeschehen in Ostmitteleuropa der zweite Schwerpunkt der Museumsarbeit.

„Wichtig ist es für mich, die Kunst im breiteren Kontext zu sehen und zu zeigen,“ beschreibt Dr. Agnes Tieze. „Das bedeutet zum einen kunsthistorische Zusammenhänge darzustellen, zum anderen auch Geschichten – Biografisches, Historisches – mit zu erzählen“, fasst sie zusammen. Die von Dr. Tieze kuratierte Ausstellung „Oskar Kokoschka und die Prager Kulturszene“ (2014), die von der Nationalgalerie Prag übernommen wurde, ist ein gutes Beispiel hierfür. Auch die Dauerausstellung „Woher kommen wir, wohin gehen wir?“ (seit 2017) folgt diesem Prinzip. Einzelne Abschnitte widmen sich historischen Orten und Kunstzentren wie Breslau, Königsberg und Prag, zudem gibt es thematisch ausgerichtete Räume wie „Ost und West“ oder „Traum und Trauma“.

„Aktuellen Themen und brisanten Fragestellungen nachzuspüren, die sich in der Kunst manifestieren, ist ein weiterer zentraler Ansatz“, fährt Dr. Tieze fort. So stand die Ausstellung des Lovis-Corinth-Preisträgers 2020, Peter Weibel, unter dem Motto „(Post-)Europa?“. Mit der Ausstellung „Grenzen in der Kunst. Tschechische Kunst in drei Generationen“ (2021) griff das KOG die Anregung eines interdisziplinären Forschungsverbunds auf, der sich mit „Grenze/n in nationalen und transnationalen Erinnerungskulturen zwischen Tschechien und Bayern“ beschäftigte.

Zurzeit bereitet Dr. Tieze die nächste Ausstellung für den Sommer vor – eine Werkschau, von Paweł Althamer, dem Träger des Lovis-Corinth-Preises 2022. Der polnische Künstler zieht international Aufmerksamkeit auf sich mit Werken, die den herkömmlichen Kunstbegriff erweitern. Sowohl bei seinen partizipativen Performances und Installationen als auch in seinen Skulpturen steht der Mensch im Mittelpunkt. Ein Projekt begleitet die Direktorin und Kuratorin in einer Person schon lange, es kann aber aufgrund verschiedener Verschiebungen im Ausstellungsplan erst nächstes Jahr stattfinden. „,We love Picasso‘ zeigt den Künstler mit den Augen seiner Kolleginnen und Kollegen, die er inspirierte“, verrät Dr. Tieze.

Neben dem Ausstellungsbetrieb – in den zehn Jahren kuratierte Dr. Tieze selbst sieben große und zwei kleinere Ausstellungen – ist es der Museumschefin wichtig, weitere Bereiche der Museumsarbeit auszubauen. So gelang es ihr, 2018 eine Projektstelle für Provenienzforschung an Land zu ziehen. Ein weiteres Gebiet, das ständig wächst und personell aufgefangen werden muss, ist die Kunstvermittlung. „Um möglichst viele Zielgruppen anzusprechen und dem Gedanken der Inklusion gerecht zu werden, benötigen wir hier dringend Verstärkung,“ betont die Direktorin. Zusammen mit ihrem Team, welches sich in den letzten zwei Jahren verjüngte, möchte sie das Kunstforum Ostdeutsche Galerie noch stärker als Ort der Begegnung mit einem abwechslungsreichen Programm etablieren.

In nächster Zukunft stehen auch bauliche Eingriffe an den Museumsgebäuden an. Der so genannte Grafiktrakt soll ertüchtigt werden. Die Maßnahme konzentriert sich vor allem auf die Barrierefreiheit und die technische Ausstattung, so dass die 200 Quadratmeter große Ausstellungsfläche dem aktuellen Standard entsprechend genutzt werden kann. Umfassende Vorbereitungen wurden bereits getroffen, die eigentlichen Bauarbeiten werden im September 2022 beginnen.

Am Jubiläumstag, Freitag, 1. April, gibt Direktorin Dr. Agnes Tieze eine Führung zum Thema „Oskar Kokoschkas Prager Zeit“. Die vibrierend bunten Prag-Ansichten des Expressionisten waren auch Thema ihrer ersten öffentlichen Führung am KOG vor zehn Jahren. Die Führung beginnt um 16 Uhr. Für die Teilnahme gilt aktuell die 2 G-Regelung. Die BesucherInnen benötigen einen Impf- oder Genesenen-Nachweis. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Anmeldung unter www.kunstforum.net.

 

PRESSEBILDER

Die Bilder stehen im Rahmen der Berichterstattung über das Kunstforum Ostdeutsche Galerie zur Verfügung.

Die kompletten Bildunterschriften entnehmen Sie bitte der Datei "PM Dr. Agnes Tieze 10 Jahre Direktorin des Kunstforums Ostdeutsche Galerie".

Dr. Agnes Tieze, Direktorin des Kunstforums Ostdeutsche Galerie

Dr. Agnes Tieze, Direktorin des Kunstforums Ostdeutsche Galerie
Foto: Studio Zink Fotografen

jpg-Datei, Größe: 9 MB

Blick auf die Fassade des Kunstforums Ostdeutsche Galerie mit der Installation Venceremos/Sale von Magdalena Jetelová
Kunstforum Ostdeutsche Galerie mit Installation von Magdalena Jetelová "Venceremos/Sale", Foto: Studio Zink Fotografen

Kunstforum Ostdeutsche Galerie mit Installation von Magdalena Jetelová "Venceremos/Sale", Foto: Studio Zink Fotografen

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