Am 13. und 14. August 2022 besuchte der polnische Künstler Paweł Althamer in Begleitung einiger Mitglieder der Nowolipie Gruppe und seiner Familienangehörigen Regensburg. Die meiste Zeit in Gold gekleidet tauchte die Gemeinschaft immer wieder an verschiedenen Orten auf. Am Samstagvormittag parkten sie ihren goldenen Bus am Dom, den sie auch gleich als erstes besuchten. Vorher schaffte aber noch ein frisch getrautes Brautpaar ein Foto mit der goldenen Crew zu machen und ein Ständchen von einem der Mitglieder der Nowolipie Gruppe gab es auch. Vom Dom aus ging es weiter über die Steinerne Brücke und zurück.
Sicher ist der Effekt groß, wenn sich 18 Personen in goldglänzenden Anzügen unter die Passanten in der Stadt mengen. Doch um Effekthascherei geht es dem Künstler Paweł Althamer keineswegs. „Der Anzug ist ein Symbol, er soll uns daran erinnern, dass wir Wesen mit einer starken Ausstrahlung sind,“ sagte Althamer in einem Interview für den Bayerischen Rundfunk. Einerseits geht es darum, in größeren Dimensionen zu denken und die Verbundenheit des Menschen mit dem Überirdischen darzustellen. Andererseits wollen sie bei den gemeinsamen Ausflügen die Freude am Leben feiern, Erfahrungen teilen, neue Orte und die dortigen Menschen kennenlernen. „Seit 2008 unternimmt Althamer solche Gemeinschaftsreisen unter dem Motto „Common Task“,“ beschreibt Dr. Agnes Tieze, Direktorin des Kunstforums Ostdeutsche Galerie. „Es freut uns außerordentlich, dass er sich entschieden hat, während der Laufzeit seiner Ausstellung bei uns im Museum, Regensburg zusammen mit seinen Begleiterinnen und Begleitern zu besuchen.“
Der Höhepunkt des Programms in Regensburg waren die beiden Workshops, die am Samstagnachmittag und Sonntagvormittag vor dem Kunstforum Ostdeutsche Galerie stattfanden. Hier waren alle eingeladen, mit Hand anzulegen. An einem großen und einigen kleinen Tischen fanden Alt und Jung zusammen, egal welche Sprache man sprach oder ob man im Rollstuhl saß. Man konnte für sich malen, den anderen über die Schulter schauen, sich gegenseitig inspirieren. Der Künstler wanderte von Tisch zu Tisch und ließ hier und dort seine Zeichnungen mit einfließen, wozu er auch alle anderen ermutigte. „So waren alle im kreativen Prozess miteinander verbunden. Die RegensburgerInnen konnten hier die Atmosphäre der Workshops erleben, zu denen die Nowolipie Gruppe mit Paweł Althamer jeden Freitag seit nun fast dreißig Jahren zusammenkommt,“ beschreibt Dr. Agnes Tieze. Der Kreis an Menschen mit Multipler Sklerose, der sich zunächst traf, um mit Ton zu modellieren und so die Fingerfertigkeit zu stärken, entwickelten sich bald zu einer besonderen Schaffensgemeinschaft – der Nowolipie Gruppe. Einige ihrer Werke sind in der Ausstellung im KOG zu sehen.
Auch wenn manche der Gruppenmitglieder an Rollstühle gebunden ist oder anderweitige Beeinträchtigungen haben – die fröhliche Gesellschaft lässt sich davon nicht einschränken. Von der Kristallprinzessin ließen sie sich am Sonntagnachmittag zur Walhalla fahren. An der Anlegestelle sollte sie ihr goldener Bus abholen, doch dieser fuhr letztendlich leer hoch. Wer konnte, stieg die vielen Treppen hoch, alle anderen wurden mit vereinten Kräften die Straße hochgeschoben. So konnten sie den beeindruckenden Blick hoch zur Walhalla erleben. Der Besuch des idyllisch gelegenen Denkmals war ein krönender Abschluss des zweitägigen Regensburg-Besuchs.
Das Kunstforum Ostdeutsche Galerie bedankt sich herzlich bei allen Sponsoren und Unterstützern, die die Durchführung der Performance in Regensburg ermöglichen
Stadt Regensburg
Freunde und Förderer des Kunstforums Ostdeutsche Galerie in Regensburg e.V.
Bert Wilden
Donaueinkaufszentrum
hotels-in-regensburg.com e.V.
Includio, Regensburgs erstes Inklusionshotel
Orphée, Hotel und Restaurant
Hotel Münchner Hof
Degginger
Kneitinger, Unter den Linden
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