Marg Moll (Mülhausen, heute Mulhouse, Frankreich 1884 – 1977 München) widmete sich neben Käthe Kollwitz als eine der ersten deutschen Künstlerinnen der Bildhauerei. Ihre Ausbildung begann sie mit 18 Jahren, wobei sie sich parallel der Skulptur und der Malerei widmete. Selbstverständlich war der Zugang zum Kunststudium für Frauen damals allerdings nicht. An den staatlichen Akademien waren sie bis 1919 nicht zugelassen. Wie andere Kolleginnen besuchte Marg Moll deshalb private Schulen und Kurse. Ihr Lehrer war u. a. Lovis Corinth, der ihr 1907 ein Porträt widmete.
Auch bei ihrem späteren Mann Oskar Moll nahm die junge Margarethe Haeffner Unterricht. Sie lernten sich 1905 kennen und heirateten ein Jahr später. 1907 ging das Paar nach Paris. Hier freundeten sie sich mit dem fauvistischen Maler Henri Matisse an. Zusammen mit dem Künstlerduo Mathilde Vollmoeller-Purrmann und Hans Purrmann begründeten sie die Académie Matisse. Marg Moll wurde die erste Bildhauerschülerin von Matisse. Von ihm stammt das zweite bekannte Porträt der Künstlerin.
„Bemerkenswert an Marg Moll ist, dass sie trotz familiärer Verpflichtungen ihr Leben lang an ihrer Kunst festhielt und ununterbrochen öffentlich in Ausstellungen präsent war,“ hebt Dr. Mona Stocker hervor – das war in ihrer Zeit keinesfalls so einfach. „Sie war immer gut in der Kunstszene vernetzt und pflegte und knüpfte ihre Kontakte an allen Stationen ihres Lebens: in Paris, Breslau, Berlin und später in Großbritannien.“
In ihren Skulpturen und Plastiken setzte sich Marg Moll immer wieder mit dem weiblichen Körper auseinander. Auch die beiden Arbeiten im Kunstforum Ostdeutsche Galerie stellen Frauenfiguren dar. „Es sind herausragende und faszinierende Werke, die kaum bekannt sind. Es lohnt sich, sie eingehend zu betrachten,“ wirbt Mona Stocker für Molls Kunst. Der kubistisch aufgegliederte „Schwarze Torso“ von 1930 zeigt ein faszinierendes Licht- und Schattenspiel. Die Holzskulptur „Gestalt mit Blumen“ von 1947 besticht mit ihrer weichen, fließenden Form. Bei genauer Betrachtung verraten die Figuren die Inspirationen der Künstlerin – u. a. setzte sie sich mit Werken von Alexander Archipenko, Constantin Brâncuși oder Henry Moore auseinander. Eine ganz andere Facette ihres Schaffens führt die abstrakte Lithografie aus der Grafischen Sammlung vor Augen.
Die Führung „International inspiriert. Die Bildhauerin Marg Moll“ am Freitag, 8. März, ist die erste Veranstaltung mit Dr. Mona Stocker am Kunstforum Ostdeutsche Galerie. Im Januar 2024 übernahm sie die Stelle der Sammlungsleitung für den Bereich Gemälde und Skulptur. Neben Kunstgeschichte studierte Stocker auch Germanistik und Volkskunde an den Universitäten Passau, Bonn und Regensburg. In ihrer Promotion widmete sie sich der Schottenkirche St. Jakob in Regensburg und deren skulpturaler Ausstattung. Zuvor war Dr. Stocker als Wissenschaftlerin an der Staatsgalerie Stuttgart und im Saarlandmuseum in Saarbrücken tätig. Sie publizierte zahlreiche kunstwissenschaftliche Texte. In einem davon, dem Beitrag „Fülle und Leere – Zum Raumverständnis in der Bildhauerkunst von Alexander Archipenko und Rudolf Belling“, beschäftigte sie sich mit Alexander Archipenko, dessen einzigartigen Werkkomplex das Saarlandmuseum besitzt. Die Führung beginnt um 16 Uhr. Eine Platzreservierung unter www.kunstforum.net oder telefonisch unter 09412971420 wird empfohlen.
Pressebilder
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