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Videos, Fotografien, Grafiken sowie Objekte, die Ewa Partum bei ihren Performances eingesetzt hat, lassen die Aktions- und Konzeptkunst der polnischen Künstlerin im Kunstforum Ostdeutsche Galerie aufleben. Die Ausstellung zu Ehren der Lovis-Corinth-Preisträgerin 2024 gibt Einblicke in ihr Schaffen und in die Geschichte der Kunst hinter dem Eisernen Vorhang. Partum ist bereits seit den 1960er Jahren tätig – zunächst im kommunistischen Polen, nach ihrer Emigration 1982 in Westdeutschland. Von Anfang an prägte sie die feministische Kunst entscheidend mit und setzte sich für die Gleichberechtigung von Künstlerinnen ein. Bei ihrer Kuratorinnenführung am Donnerstag, 11. Juli, beleuchtet Direktorin Dr. Agnes Tieze die Hintergründe von Partums Kunst und führt ihre Performances und Aktionen Augen.

Eine Tonanlage aus den 1980er Jahren, abgeschnittene Haare auf der sich drehenden Schallplatte und eine Schere an der Wand – ein kleines schwarz-weiß-Foto deutet an, wie dieses Exponat in der Ausstellung „ewa partum. Lovis-Corinth-Preis 2024“ zu verstehen ist. Es zeigt die Künstlerin nackt über die Anlage gebeugt, wie sie sich die Haare abschneidet und auf eine Schallplatte fallen lässt. Ihr Haarkonzert führte Ewa Partum 1983 in der Galerie Wewerka in Berlin auf. Im Jahr zuvor war sie aus Polen emigriert, wo damals das Kriegsrecht herrschte. Dieser Versuch der Regierung, die demokratischen Bemühungen der Bewegung Solidarnosc zu unterbinden, brachte große Einschränkungen für die Bevölkerung, insbesondere auch für Künstler mit sich. Partum sah sich gezwungen, das Land zu verlassen.

Bereits seit den 1970er Jahren hatte sich Partum über den Eisernen Vorhang hinweg mit gleichgesinnten Künstlerinnen und Künstlern vernetzt. In Polen blieb ihre Konzept- und Performancekunst oft unverstanden und – auch deshalb – geduldet. So konnte sie ihre systemkritische Installation mit tatsächlichen und erdachten Verbotsschildern auf einem Platz in Łódź aufstellen. In Warschau streute sie die für Propagandaslogans gedachten Papierbuchstaben in eine Unterführung, so dass sie von den Passanten an den Schuhen davongetragen wurden. Radikal war sie insbesondere in ihren Statements zur Rolle der Frau und zur Stellung der Künstlerinnen: Ab dem Jahr 1979 trat sie bei Performances konsequent nackt auf.

Als Kuratorin der Ausstellung „ewa partum. Lovis-Corinth-Preis 2024“ hat Direktorin Dr. Agnes Tieze viele Gespräche mit der Künstlerin geführt. Die Kuratorinnenführung am Donnerstag, 11. Juli, ist somit eine einzigartige Gelegenheit, tiefer in Partums Kunst einzutauchen und mehr über die Beweggründe und Botschaften der Künstlerin zu erfahren. Der Blick in die Geschichte schärft die Sinne für die Gefahren totalitärerer Unterdrückung und Freiheitsbeschränkung, gegen die Europa auch heute noch anzukämpfen hat. Die Führung beginnt um 18.30 Uhr. Eine Platzreservierung unter www.kunstforum.net oder telefonisch unter 09412971420 wird empfohlen.

Pressebilder

Das Bildmaterial darf ausschließlich im Rahmen der aktuellen Berichterstattung über die Ausstellung „ewa partum. Lovis-Corinth-Preis 2024“ im Kunstforum Ostdeutsche Galerie und das dazugehörige Begleitprogramm kostenfrei verwendet werden. Die Werke müssen vollständig, also nicht beschnitten und unverändert abgebildet werden. Die Bildunterschrift soll komplett dargestellt werden inkl. Copyrightvermerk. Die Nutzung der Abbildungen für Social Media ist ohne Genehmigung nicht zulässig und zudem grundsätzlich kostenpflichtig. Über die gebührenfreie Verwendung der Abbildungen von Künstlerinnen und Künstlern, deren Urheberrechte von der VG Bild-Kunst verwaltet werden, informieren Sie sich bitte zusätzlich unter: http://www.bildkunst.de/vg-bild-kunst/tarife.html bzw. unter info@bildkunst.de.

Die kompletten Bildunterschriften finden Sie in der beigelegten Datei "PM_Kuratorinnenführung durch die Ausstellung ewa partum".

Ewa Partum, Change: My Problem Is a Problem of a Woman, 1974 / 1979
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Ewa Partum, Change: My Problem Is a Problem of a Woman, 1974 / 1979
Fotografien und Plakat zur Performance
Sammlung der Künstlerin
Courtesy Ewa Partum © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Installationsansicht Ausstellung „ewa partum. Lovis-Corinth-Preis 2024“, Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg
Foto: Uwe Moosburger, www.altrostudio.de

jpg-Datei, Größe: 3 MB

Ewa Partum, Self-Identification, 1980
Ewa_Partum_Self-Identification__1980_Installationsansicht_Foto_Uwe_Moosburger__www.altrostudio.de.jpg

Ewa Partum, Self-Identification, 1980
Schwarz-Weiß-Fotografie auf Aludibond
Sammlung der Künstlerin
Courtesy Ewa Partum © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Installationsansicht Ausstellung „ewa partum. Lovis-Corinth-Preis 2024“, Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg
Foto: Uwe Moosburger, www.altrostudio.de

jpg-Datei, Größe: 5 MB

Ewa Partum, Stupid Woman, 1981
Ewa_Partum_Stupid_Woman__1981_Installationsansicht_Foto_Uwe_Moosburger__www.altrostudio.de.jpg

Ewa Partum, Stupid Woman, 1981
Leuchtkasten, 2 Schwarz-Weiß-Fotografien
Sammlung der Künstlerin
Courtesy Ewa Partum © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Installationsansicht Ausstellung „ewa partum. Lovis-Corinth-Preis 2024“, Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg
Foto: Uwe Moosburger, www.altrostudio.de

jpg-Datei, Größe: 3 MB

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Kuratorinnenführung durch die Ausstellung „ewa partum. Lovis-Corinth-Preis 2024“ mit Direktorin Dr. Agnes Tieze

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