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Expertenbeitrag von Dr. Eckhart J. Gillen

Welche Rolle spielte Pablo Picasso für die Kunstszene der ehemaligen DDR? Dieser Frage geht Dr. Eckhart J. Gillen in seinem Expertenbeitrag zur Ausstellung „We love Picasso“ am Donnerstag, 7. Dezember um 18.30 Uhr nach. Gillen ist führender Spezialist für die Kunst der DDR. Im Mittelpunkt seiner Betrachtungen im Kunstforum Ostdeutsche Galerie stehen die beiden Künstler Willi Sitte und Bernhard Heisig, die mit mehreren Werken in der aktuellen Ausstellung vertreten sind.

In der ehemaligen DDR war die Rezeption von Pablo Picasso mit einem grundlegenden Konflikt verbunden. Dr. Eckhart Gillen bringt die Problematik auf den Punkt, indem er ihn als das „trojanische Pferd der Moderne“ bezeichnet. Als Mitglied der Kommunistischen Partei Frankreichs und Antifaschist hatte Picasso eine Vorbildfunktion. Sein antifaschistisches Bild „Guernica“ im spanischen Pavillon der Pariser Weltausstellung 1937 wurde bis in die 1950er Jahre für alle politisch engagierten Künstler, auch in der DDR, zum Schlüsselbild einer ganzen Epoche. "So betrachtete beispielsweise der italienische Künstler, Kunstkritiker und Politiker Renato Guttuso eine kleine Reproduktion davon in seiner Brieftasche als seinen künstlerischen Parteiausweis. Doch die Auseinandersetzung mit Picassos Kunstauffassung warf entscheidende Fragen auf: Wie weit darf sich eine sozialistische Kunst experimenteller Methoden und Formen der Moderne bedienen? Sowohl für Willi Sitte wie auch für Bernhard Heisig war die Begegnung mit Werken von Picasso eine Initialzündung für ihre jeweilige eigenwillige Abweichung von den Normen des Sozialistischen Realismus.

In seinem Expertenbeitrag am Donnerstag, 7. Dezember, beleuchtet Dr. Eckhart Gillen die Picasso-Rezeption in der DDR an Beispielen von Willi Sitte und Bernhard Heisig in der Ausstellung „We love Picasso“ im Kunstforum Ostdeutsche Galerie. Dr. Eckhart J. Gillen ist Experte auf dem Gebiet der bildenden Kunst Ostdeutschlands im Kontext des Kalten Krieges. Der promovierte Kunsthistoriker wirkt als freier Kurator in Berlin. 1997 zeigte er hier die Ausstellung „Deutschlandbilder“. Weitere wichtige Ausstellungen, die er konzipierte, war die Retrospektive von R.B. Kitaj, die 2012/13 in Berlin, London und Hamburg zu sehen war sowie die gemeinsam mit Peter Weibel kuratierte Schau „Art in Europe 1945–19“, die 2016/17 in Brüssel, Karlsruhe und Moskau gezeigt wurde. 2009 erschien sein Buch „Feindliche Brüder? Der Kalte Krieg und die deutsche Kunst 1945–1990“. 2023 publizierte die Bundeszentrale für politische Bildung sein Buch „Der neue Mensch als Menschmaschine. Wechselwirkungen von Kunst und politischer Ökonomie zwischen den Weltkriegen in Deutschland, der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten von Amerika“. Für seine Arbeit wurde Gillen mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt 2022 mit dem Bundesverdienstkreuz. Seit 2013 ist er Lehrbeauftragter für Kunstgeschichte an der Filmuniversität Potsdam-Babelsberg.

Die Führung „Pablo Picasso als das trojanische Pferd der Moderne in der DDR“ mit Dr. Gillen im KOG beginnt um 18.30 Uhr. Platzreservierung unter www.kunstforum.net oder telefonisch unter 09412971420 wird empfohlen.

 

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Pablo Picasso als das trojanische Pferd der Moderne in der DDR

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