Peter Dorn (1938 in Aussig / Ústí nad Labem, heute Tschechien) ist in Regensburg kein Unbekannter. Eine größere Ausstellung fand zuletzt im Sommer 2021 in der Minoritenkirche statt, die der Kulturpreisträger 2020 der Stadt Regensburg mit seinen Installationen bespielte. Im selben Jahr hatten die Freunde und Förderer des Kunstforums Ostdeutsche Galerie in Regensburg e.V. den Künstler gebeten, die Jahresgabe für seine Fördermitglieder zu gestalten. Drei der Blätter aus dieser limitierten Auflage stiftete der Verein dem KOG. Ende 2023 schenkte Peter Dorn dem Museum eine erlesene Auswahl an grafischen Werken. Den Freundeskreis bedachte er ebenfalls mit zwei Collagen, die sich nun auch als Dauerleihgabe in der Grafischen Sammlung des Museums befinden.
Die Sammlung bildet verschiedene Schaffensphasen des Künstlers ab. Die älteste Arbeit, der Linoldruck „Stier“ von 1958, zeigt einen formreduzierten Körper des Tieres. Ein Kartondruck „ohne Titel“ aus dem Jahr 1963 stand am Anfang einer Reihe, in der Dorn mit markanten abstrakten Formen arbeitete. Er studierte damals im letzten Jahr angewandte Grafik an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. Das Blatt ist als Entwurf für ein Verlagssignet entstanden. Dass dieser Druck für Dorn rückblickend wichtig ist, beweist das Plakat zu seiner Ausstellung in der galerie wuensch aircube, Linz von 2021, das er ebenfalls in die Schenkung einbezog. Die zwei Collagen des Fördervereins entstanden 1985. Sie versammeln Papierfragmente – Fundstücke mit Gebrauchsspuren, Notizen, bedruckte Seiten.
Das Interesse an alltäglichen Dingen und die Suche nach ihren Botschaften begleitet Dorn langfristig. Auch die neueren Blätter aus der Schenkung kann man darauf zurückführen. Er lässt sich von Formen inspirieren, arbeitet Strukturen und Rhythmen heraus, um ästhetische Wirkung zu erzielen. Der ursprüngliche Zweck des Materials erschließt sich oft erst auf den zweiten Blick. So auch im Fall von zwei großformatigen Collagen, die aus den schwarzen Rückseiten von Überweisungsformularen zusammengestellt sind. Serien mit Variationen eines Themas sind für Dorn charakteristisch. Bei den letzten beiden Arbeiten der Schenkung von 2023, die aus verschiedenen Zusammenstellungen von Farbpunkten bestehen, geht es um das Vergegenwärtigen der riesigen Menge an Kombinationsmöglichkeiten. Dorn knüpft hier an die Jahresgabe für die Freunde und Förderer von 2021 an, die wiederum auf die damalige Ausstellung in der Minoritenkirche verweist. In der Installation „Fakultät 12“ hatte er hier 44 Malkästen nebeneinander aufgereiht. Die runden Farbpigmente – auch eine Art bunter Kreise – waren dabei jeweils unterschiedlich angeordnet. Die Malkasteninstallation veranschaulichte einen winzigen Bruchteil der 479 Millionen Möglichkeiten, die mathematisch zu errechnen sind.
Ein kleines Konvolut aus der Auflage der Jahresgabe von 2021 bieten die Freunde und Förderer des Kunstforums Ostdeutsche Galerie in Regensburg e.V. neben weiteren Arbeiten unterschiedlicher Künstlerinnen und Künstler an der Museumskasse zum Verkauf an.
PRESSEBILDER
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