Traum und Trauma
mit einer künstlerischen Intervention von Georg Tassev
13.7. bis 10.9.2023
Mythologie, Religion und Aberglaube fließen in die bildende Kunst ebenso ein wie persönliche Ängste, Erfahrungen und Hoffnungen der Künstlerinnen und Künstler. Reale Orte sowie fiktive Szenerien und Seelenlandschaften werden zu Projektionsflächen von Träumen aber auch von traumatischen Erlebnissen oder Vorahnungen.
Die Ausstellung brachte eine Achterbahn der Gefühle: Während sich einerseits menschliche Abgründe öffneten, konnte man sich andererseits von idealistischen Visionen beflügeln und inspirieren lassen. Auch kunsthistorisch gesehen bot die Ausstellung eine anregende Vielfalt an Stilen angefangen mit dem Jugendstil und Symbolismus über den Expressionismus und Surrealismus bis hin zu realistischen Tendenzen und zur informellen Kunst. Zu sehen waren unter anderem Werke von Lyonel Feininger, Arwed D. Gorella, Wenzel Hablik, Ida Kerkovius, Anton Lehmden, Max Radler, Franz Radziwill, Richard Teschner, Fred Thieler, Winfried Tonner sowie Mac Zimmermann.
Auffallend war, wie Nachbarschaften beim Betrachten die Wahrnehmung beeinflussten. So stand jedes Werk einerseits für sich, andererseits traten in der Zusammenschau manche Gemeinsamkeiten hervor und ergaben Zusammenhänge. Es ließen sich vier thematische Gruppen beobachten, die jedoch fließend ineinander übergingen: Unheilvolle Landschaften, Erinnertes und Verdrängtes, Wesen und Unwesen und Architekturvisionen.
Georg Tassevs künstlerische Intervention
Welche Impulse ein zeitgenössischer Künstler dem Thema „Traum und Trauma“ abgewinnt, konnte man in der Ausstellung hautnah miterleben: Georg Tassev (*1963 Kyustendil, Bulgarien) zeichnete mit Kohle und Kreide direkt an die Wände unmittelbar neben die Werke seiner Vorgängerinnen und Vorgänger. Seine lebensgroßen Figuren begegneten den BetrachterInnen auf Augenhöhe. Gesichter, Körper, Gliedmaßen – menschlich wie tierisch – traten erkennbar hervor. Und doch waren die Formen mehr angedeutet als ausformuliert. Es blieb viel Spielraum für die eigene Vorstellungskraft und Interpretation. Der Grundtenor war jedoch eindeutig heraus zu spüren: Die Interaktionen der Protagonisten sind geprägt von Gewalt. Macht und Unterdrückung, menschengemachtes Leid offenbaren sich an den deformierten Gestalten – ein düster symbolisches Bild der Gesellschaft. Während der Laufzeit der Ausstellung entwickelte der Künstler seine Visionen an weiteren Stellen n zwischen den Exponaten weiter. Seine Traumgestalten entschwanden wieder mit dem Ende der Ausstellung.
Der Schaffensprozess
Kunst bewahren
Ein Filmprojekt mit Schülerinnen und Schülern der Clermont-Ferrand-Mittelschule in Zusammenarbeit mit dem Kunstforum Ostdeutsche Galerie und dem BBK/Niederbayern Oberpfalz
Das Projekt „Kunst bewahren“ initiierte die Regensburger Künstlerin Renate Haimerl Brosch mit dem Ziel, die Wandzeichnungen des Künstlers Georg Tassev, die nach der Ausstellung „Traum und Trauma“ wieder übermal wurden, zu dokumentieren. Schülerinnen und Schülern der Clermont-Ferrand-Mittelschule führten ein Interview mit dem Künstler und Direktorin Dr. Agnes Tieze, die die Ausstellung kuratiert hatte.
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