Aktion zum Internationalen Kindertag 2021

Entdeckungstour durch den Stadtpark

Herzlich Willkommen auf Deiner Entdeckungstour durch den Regensburger Stadtpark, auf der Du die Kunstwerke des Kunstforums Ostdeutsche Galerie kennenlernst!

Auf der Tour warten acht Stationen auf Dich, die Dir die Skulpturen, Plastiken und Objekte im Außenbereich des Museums näherbringen. Am Ende kommen sogar noch zwei besondere Herausforderungen auf Dich zu. Bist Du bereit? Hast Du einen Stift und Zettel dabei? Prima! Dann kann es losgehen und das KOG-Team freut sich, dass Du dabei bist.

Wir wünschen Dir viel Spaß und einen aufregend schönen Kindertag!

Die gesamte Tour steht hier auch als Download zur Verfügung.

Station 1

Die roten Säulen am Museumseingang sind die erste Station auf der Entdeckungstour der Kunstwerke durch den Stadtpark. Die tschechische Künstlerin Magdalena Jetelová hatte sie 2006 unter dem Titel „Venceremos/Sale“ für ihre Ausstellung anlässlich der Verleihung des Lovis-Corinth-Preises entworfen. Seitdem prägt diese Arbeit das Erscheinungsbild des Museums und ist nicht mehr wegzudenken. Doch was siehst Du hier genau? Geh hin und ertaste es! Wie fühlt es sich an?

Du fühlst gerade einen Teppich, der auf einer Holzkonstruktion befestigt ist und die Säulen des Jugendstilportals verdeckt. Hinter dieser Holzschale sind also gemauerte Säulen versteckt, die genauso aussehen, wie die Säulen an der Wand neben der Tür. Solch eine Konstruktion an einem Gebäude wird als Kunst am Bau bezeichnet.

Tipp!

Unsere neue Sonderausstellung „Grenzen in der Kunst“ zeigt weitere Werke der Künstlerin! 

Fühle die Unterschiede!

Mit der ersten Station hast Du ein weiches Material kennengelernt. Doch Objekte sind aus ganz verschiedenen Materialien geschaffen. Das können z.B. Metalle, Stein, Gips, Wachs, Glas, Holz, Edelsteine, Textilien oder Kunststoff sein. Achte auf die Materialien der anderen Objekte auf Deiner Entdeckungstour und fühle die Unterschiede!

Station 2

Neben den roten Säulen gibt es vor dem KOG noch weitere Kunstwerke zu entdecken. Der Museumsvorplatz wird seit 1976 von der Brunnenfigur „Große Fußwaschende“ von Herbert Volwahsen von 1965 belebt. Damit ist sie hier die älteste Freiplastik und kann von allen, die hier ihren Weg kreuzen, gesehen werden. Deswegen wird die Figur als Kunst im öffentlichen Raum bezeichnet.

Welche Körperhaltung nimmt die Figur ein? Versuche, die Haltung der Figur so genau wie möglich nachzumachen!

Wie fühlt sich das an? Wie lange kannst Du in dieser Haltung stehen bleiben? Würdest Du Dir so die Füße waschen?

Station 3

Nur ein paar Schritte weiter kommst Du zur dritten Station der Entdeckungstour. Was Du hier sehen kannst, ist eine Plastik des Künstlers Ingo Glass von 1981 und heißt „Schwere Stunde des Strebepfeilers“, was an mittelalterliche Kirchenbauten denken lässt. Die Plastik von Ingo Glass ist aus Stahl und in den Farben Rot und Schwarz lackiert. Sie besteht aus einer rechteckigen rot-orangen Grundfläche, aus der ein schwarzer Bogen ausgeschnitten ist und zu der Fläche im rechten Winkel steht. Dadurch wird das Werk dreidimensional. 

Wie verändert es sich, wenn Du Dich um das Werk herumbewegst? Was ist Deine Lieblingsansicht? Warum?

Plastik oder Skulptur?

Plastik und Skulptur sind zwei verschiedene Begriffe, die zwar beide dreidimensionale Kunstwerke meinen, sich aber auf verschiedene Herstellungsprozesse beziehen. Eine Plastik entsteht durch Antragen oder Gießen von weichen Materialien – wie Ton, Metalle, Gips u. v. a. m. Dagegen entsteht eine Skulptur durch das Schnitzen oder Meißeln von Formen aus einem größeren Block. Das Material muss also eine gute Festigkeit haben wie Stein, Marmor, Elfenbein oder Holz.

Station 4

Na nu, was soll das denn sein? Ein schwerer Steinklotz? Ein Grabstein?

Nein, diese Plastik heißt „Großer Torso“. Ein Torso ist der Oberkörper des menschlichen Körpers, bei dem ein Bildhauer oder eine Bildhauerin Arme, Kopf und Beine meist ganz oder zum Teil bewusst weglässt. Woran kannst Du bei diesem Kunstwerk erkennen, dass es sich um einen Torso handelt?

Der Künstler Herbert Peters hat seine Plastik 2002 entworfen und zwei Jahre später ausgeführt. Er hat sein Werk mit Absicht so gestaltet, dass man den Torso nicht gleich erkennt. Peters Arbeiten drehen sich um die menschliche Figur, die er bewusst mit wenig Details darstellt.

Gehe darum herum und erforsche selbst, wo es Deiner Meinung nach mal mehr und mal weniger wie ein Oberkörper aussieht!

Station 5

Schau mal hier an der Wand! Was soll das denn sein? Bevor Du weiterliest, schreibe mindestens fünf Wörter auf, die Deiner Meinung nach zu diesem Objekt passen:

 

 

Bei diesem Wandobjekt aus Bronze handelt es sich um die Skulptur „Montana II“ von Bernhard Heiliger. Als einer der wichtigsten deutschen Bildhauer nach 1945 schuf Heiliger diese Skulptur zwischen 1968 und 1970. Im November 1972 wurde sie an die Museumsfassade angebracht. Mit seinen Flügeln schaut das Werk fast aus wie ein Vogel, oder? Man kann sich vorstellen, dass es jeden Augenblick einfach mal Gebrauch davon macht und davonfliegt. Der Titel „Montana II“ hat tatsächlich etwas mit Bewegung und Luft zu tun. Der Künstler dachte dabei an den so genannten Tramontana-Wind, den es in Nordamerika gibt.

Wölbungen und Vertiefungen kennzeichnen die Skulptur, wodurch je nach Lichteinfall ein Spiel von Licht und Schatten entsteht. Wie fällt denn gerade das Licht auf das Werk? Wie wirkt dadurch die Oberfläche und welcher Schatten entsteht?

Station 6

Der Künstler Walter Grill war Steinmetz und Steinbildhauer zugleich, also Handwerker und Künstler. Er interessierte sich sehr für Grundformen. Bei flachen Formen wie zum Beispiel Kreis, Quadrat oder Dreieck spricht man von geometrischen Formen. Wusstest Du, dass man bei dreidimensionalen Formen wie Kugel, Kubus oder Kegel von stereometrischen Formen spricht?

Welche Formen kannst Du bei Grills Werk „Teilung“ von 1988 entdecken? Sind es geometrische oder stereometrische Formen oder sogar beides? 

Was macht ein Steinbildhauer?

Steinbildhauerei ist eine sehr mühevolle Arbeit. Wie wir bereits gelernt haben, ist das Material sehr entscheidend für den Herstellungsprozess eines Kunstwerkes. Denn im Gegensatz zu weichem Material wie etwa Ton, ist Stein fest und gibt nicht nach. Um aus einem Steinblock eine Skulptur zu gestalten, muss der Bildhauer das Steinmaterial mit Werkzeugen abschlagen. Was einmal abgeschlagen ist, kann nicht mehr so leicht angefügt werden. Anders bei der Plastik, die aus leicht formbaren Materialien besteht und bei der leicht Material wieder angefügt werden kann.

Station 7

Hast Du schon mal darauf geachtet, was Du hier im Park alles hören kannst? Schließe Deine Augen und versuche, die Geräusche mit Deinen Ohren einzufangen.

Schaue Dir nun das Werk „Großer Kopf, lauschend" von 1999 des Künstlers  Hans Joachim Albrecht genau an. Je nachdem, wo Du Dich hinstellst, kannst Du eine Kopfform erkennen. Findest Du das Ohr? Der Kopf ist aus mehreren Stahlplatten zusammengesetzt. Die Entwürfe für dieses Werk hielt Albrecht zuerst mit Stift und Papier fest. Danach fertigte er ein kleines Papiermodell als Vorlage an, bevor er die Stahlplatten schließlich zusammenschweißte.

Was kann der Kopf hier im Stadtpark hören? Lachende Kinder? Vogelgezwitscher? Oder vielleicht verliebte Worte, die sich ein Paar auf einer Parkbank zuflüstert? Suche Dir einen schönen Platz und schreibe eine kleine Geschichte dazu, wen oder was er hört. Wenn Du in einer Gruppe bist, könnt Ihr Euch Eure Geschichten auch vorlesen.

Station 8

Die letzte Station unserer Entdeckungstour führt Dich zu einem Werk des Künstlers Waldemar Grzimek, das er im Jahr 1970 geschaffen hat. Diese Plastik trägt den Titel „Bedrohter II“ und besteht aus dem Metall Bronze. 

HINWEIS

Bronze ist eine Mischung aus dem Metall Kuper und anderen Metallen. Beim Bronzeguss wird Bronze bei sehr hohen Temperaturen geschmolzen und dann in eine selbst gemachte Schalung gegossen. Dann wartet man solange, bis die Bronze abkühlt und wieder hart wird und entfernt vorsichtig die Schalung. Zum Vorschein kommt die Figur. Das ist ein bisschen so, wie wenn du einen Kuchen backst. Die Kuchenform ist dann die Schalung, der Teig das Material.

Bronze ist dunkel und wirkt schwer. Ganz nackt steht er da, der ältere Mann. Die gegossene, männliche Figur wirkt kräftig, aber irgendwie auch schief, verkrampft und schutzlos. Woran kann das liegen? Finde es heraus, indem Du seine Körperhaltung nachmachst. Wie fühlst Du Dich dabei?

Nun hast Du einiges über die Kunstwerke um das Museum herum gelernt und die Entdeckungstour ist fast geschafft. Du musst nun wieder an den Anfang zur ersten Station, zu den roten Säulen, zurück.

Zähle, wie viele Schritte Du von hier bis dahin brauchst!

SUPER!

Du hast es geschafft und bist alle Stationen der Entdeckungstour durchlaufen – herzlichen Glückwunsch!

Welches Kunstwerk hat Dir denn am besten gefallen? Oder findest Du sogar, dass hier im Stadtpark noch eine tolle Skulptur oder Plastik fehlt?

Werde selbst kreativ!

Zeichne, male oder bastle Dein Lieblingswerk nach oder gestalte ein ganz eigenes Kunstwerk!

Du kannst bis zum 30. Juni 2021 Dein Werk bei uns per E-Mail an kunstvermittlung@kog-regensburg.de oder postalisch (Kunstforum Ostdeutsche Galerie, Dr.-Johann-Maier-Straße 5, 93049 Regensburg) einreichen. Wenn Du etwas bastelst, dann kannst Du uns auch gerne ein Foto zusenden. Alle eingereichten Werke werden hier präsentiert. Mehr Informationen dazu folgen nach dem Einsendeschluss.

Wir freuen uns sehr auf Dein Werk!

Dein KOG-Team

Mit freundlicher Unterstützung von