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Im Jahr 2024 plant das Kunstforum Ostdeutsche Galerie drei Ausstellungen. Die aktuelle Ausstellung „We love Picasso“ läuft noch bis zum 7. Januar 2024. Danach widmet sich eine Kabinettausstellung dem Radierwerk von Peter Grau. Ab Mitte Mai gehört die Bühne der Trägerin des Lovis-Corinth-Preises 2024 Ewa Partum. Die polnische Künstlerin hat entscheidende Beiträge sowohl zur Konzeptkunst als auch zur feministischen Kunst geleistet. Anlässlich des 100. Todestages von Franz Kafka zeigt das KOG im Herbst/Winter die Texte des weltberühmten Autors aus der Perspektive von Künstlerinnen und Künstler, die diese illustriert haben. Dank einer Förderung wird es neue inklusive Workshops mit dem Fokus auf haptisches Erleben und Gestalten geben. Ab Januar erhält das Museumsteam Verstärkung durch Dr. Mona Stocker, die neue Leiterin des Sammlung Gemälde/Skulptur. Bis zum Jahresanfang wird die Prüfung aller 138 Gemälde aus dem aktuellen Projekt zur Provenienzforschung abgeschlossen sein. Bei der Baumaßnahme am so genannten Grafiktrakt entstehen Mehrkosten. Die Möglichkeiten, diese zu übernehmen, werden aktuell von den Zuwendungsgebern und Trägern der Stiftung geprüft.

In das Jahr 2024 startet das Kunstforum Ostdeutsche Galerie mit der Ausstellung „We love Picasso“. Noch bis zum 7. Januar 2024 kann man Werke polnischer, tschechischer sowie west- und ostdeutscher Künstlerinnen und Künstler ansehen, die sich mit der Kunst Pablo Picasso beschäftigt haben. Darunter befinden sich hochkarätige Werke tschechischer Kubisten aus der Nationalgalerie in Prag, sowie Leihgaben aus dem Museum der Unabhängigkeit Warschau und dem Nationalmuseum Warschau.

Am 8. Februar 2024 eröffnet die nächste Ausstellung „Peter Grau 1929 – 2016. Radierungen“. Als virtuoser Radierer setzte Grau alle Finessen dieser Technik ein. Seine spannungsreichen Werke voller fantastischer Gestalten bannen mit dem Reiz des Unheimlichen. Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl aus der Schenkung an das Kunstforum Ostdeutsche Galerie aus dem Nachlass des Künstlers. Zu sehen ist die Kabinettausstellung vom 9. Februar bis zum 7. April 2024.   

Die polnische Konzept- und Performancekünstlerin Ewa Partum erhält den Lovis-Corinth-Preis 2024. Ihr künstlerischer Beitrag ist wegweisend sowohl für die Konzeptkunst als auch für die feministische Kunst. Trotz Zensur im sozialistischen Polen setzte sie sich mit ihren Performances und Aktionen seit den 1960er Jahren für die Stimme der Frau in der Öffentlichkeit und insbesondere für die Gleichberechtigung weiblicher Künstlerinnen ein. In ihrem konzeptuellen Ansatz bezog sie Experimente mit Texten ein, sowie Film und Fotografie. Insbesondere nach 1983, als sie nach Deutschland emigrierte, erweiterte sie ihren Wirkungskreis auf den gesamteuropäischen Raum. Das KOG ist das erste Museum in Deutschland, das Partums Schaffen eine Einzelausstellung widmet. „Ewa Partum. Lovis-Corinth-Preis 2024“ beginnt am 17. Mai und läuft bis zum 8. September 2024.

„Illustrationen zu Franz Kafka“ sind Titel und Thema der letzten Ausstellung des Jahres. Vom 12. Oktober 2024 bis zum 12. Januar 2025 zeigt das KOG Zeichnungen und Druckgrafiken, die den weltbekannten Romanfragmenten und Erzählungen des vor 100 Jahren verstorbenen Schriftstellers gewidmet sind. Szenen etwa aus den Werken „Der Proceß“, „Die Verwandlung“ oder „In der Strafkolonie“ finden sich hier in unterschiedlichen künstlerischen Interpretationen wieder.

Der Fokus des Ausstellungsprogramms 2024 liegt im Kunstforum Ostdeutsche Galerie auf der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. „Mit unseren drei Ausstellungen bieten wir unseren Besucherinnen und Besuchern nächstes Jahr ein facettenreiches Kunsterlebnis“, beschreibt Dr. Agnes Tieze, Direktorin des KOG. „Bereits jetzt können wir verraten, dass Peter Grau auch in der Ausstellung zu Franz Kafka anzutreffen sein wird. Besonders freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit der Künstlerin Ewa Partum, die ihre Ausstellung aktiv mitgestalten wird“, ergänzt Tieze, die diese Ausstellung kuratiert. Dr. Sebastian Schmidt, Leiter der Grafischen Sammlung, ist Kurator der anderen beiden Projekte. Ab Januar verstärkt Dr. Mona Stocker das wissenschaftliche Team, indem sie die seit April 2023 vakante Leitung der Sammlung Gemälde/Skulptur übernimmt. Aktuell ist die dienstjüngste Mitarbeiterin die Restauratorin Christiane Adolf M.A., die ihre Stelle Anfang September angetreten hat.

Erfolgreich läuft das aktuelle Teilprojekt zur Provenienzforschung, das bis 2025 angesetzt ist. Untersucht werden dabei 393 Leihgaben der Bundesrepublik Deutschland. Das erste Konvolut mit 138 Gemälden wird Provenienzforscherin Natascha Mazur M.A. bis Anfang 2024 bearbeitet haben.

Im neuen Jahr plant das KOG sein Vermittlungsangebot im Bereich der buchbaren Angebote für Erwachsene zu erweitern. Neben dem bestehenden Team-Event kann man künftig auch die BrushHour für private Gruppen reservieren. Eine große Bereicherung des Programms sind die neuen inklusiven Workshops für blinde, sehbeeinträchtigte sowie sehende Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Durchgeführt werden können sie dank einer Förderung durch den Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute e.V. – AsKI aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. „Den Zugang zur Kunst im Sinne der Inklusion und Partizipation auszubauen, ist eine Priorität der Museumsarbeit. Ohne Projektförderung, wie diejenige von AsKI, wäre dies allerdings nur bedingt möglich,“ betont Agnes Tieze. Ein Highlight des Programms werden die REWAG-Nächte am ersten Augustwochenende sein, die in die Laufzeit der Ausstellung zu Ewa Partum fallen.

Das Fortführen der Baumaßnahme am so genannten Grafiktrakt mit dem Ziel, das Grafikmagazin und den 200 Quadratmeter großen Ausstellungssaal klimatisch zu ertüchtigen und barrierefrei zu erschließen, ist aktuell gefährdet. Falls die Mehrkosten, die durch die Anpassung des Heizsystems an das neue Gesetzt zu erneuerbaren Energien sowie durch den gestiegenen Baupreisindex entstehen, von den Trägern nicht übernommen werden können, droht ein Baustopp. Unsicher ist der Anteil der Bundesrepublik Deutschland, die zu 50% beteiligt ist. Die weiteren Träger sind der Freistaat Bayern (30%) und die Stadt Regensburg (20%).

 

Ausstellungen 2024 im Überblick

Peter Grau 1928 – 2016. Die Radierungen
9.2. – 7.4.2024
Kurator: Dr. Sebastian Schmidt, Leiter Grafische Sammlung

Die Auswahl an Radierungen von Peter Grau (Breslau 1928 – 2016 Leinfelden-Echterdingen) gibt Einblick in das Œuvre eines begnadeten Zeichners und Grafikers. Die Werke gehören zu einer Schenkung aus dem Nachlass des Künstlers, die dessen Familie dem Museum übereignete. Insgesamt enthielt sie neunzehn Zeichnungen und mehr als 140 Radierungen. Die Grafische Sammlung des KOG ist somit von nun an der Ort, an dem die Radierungen von Grau fast vollständig versammelt sind. Die Regensburger Exemplare dienten zuletzt als Vorlage für das von Dr. Michael Davidis erstellte Nachlassverzeichnis des Radierwerks von Peter Grau, das sich aktuell im Druck befindet und anlässlich der Ausstellung zum Verkauf angeboten wird.

In seinen Arbeiten schuf Grau ein fantastisches Universum. Seine Themen sind unheimlich aber auch mysteriös, vielfach mit transzendenter Bedeutung. Die Darstellungen bleiben dabei immer figürlich – voller Menschen, Tiere und Fantasiewesen. Inspiration schöpfte Grau nicht selten aus Texten, darunter etwa der Bibel, sowie aus literarischen Vorlagen. Die Kabinettausstellung im zentralen Ausstellungssaal des KOG präsentiert Peter Grau als Meister der Radierung mit repräsentativen Werken aus den rund zwei Jahrzehnten bis zum Anfang der 1980er Jahre, in denen er sich intensiv dieser druckgrafischen Technik widmete. Gezeigt werden unter anderem die beeindruckenden frühen Kaltnadelradierungen zur „Apokalypse“ (1962–1964), düstere Folgen wie „Dunkle Spiele“ (1969–1972) oder Motive, welche den Stuttgarter zoologisch-botanischen Garten „Wilhelma“ (1973) verfremden.

Peter Grau wurde 1928 in Breslau, heute Wrocław in Polen, geboren. Ab 1946 studierte er bei Willi Baumeister an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Parallel dazu absolvierte er von 1950 bis 1955 eine musikalische Ausbildung für das Instrument Violine an der Staatlichen Hochschule für Musik, ebenfalls in Stuttgart. Seine künstlerische Laufbahn bereicherte 1965/66 ein Stipendienaufenthalt an der Cité Internationale des Arts in Paris. Im Jahr 1968 wurde er schließlich als Professor an die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart berufen, wo er bis 1994 wirkte.

 

Ewa Partum. Lovis-Corinth-Preis 2024
17.5.– 8.9.2024
Kuratorin: Dr. Agnes Tieze

Den Lovis-Corinth-Preis 2024 erhält die polnische Konzept- und Performancekünstlerin Ewa Partum (*1945 Grodzisk Mazowiecki bei Warschau/Polen). Anlässlich der Auszeichnung ehrt das Kunstforum Ostdeutsche Galerie die Preisträgerin mit einer Ausstellung. Es ist Partums erste Einzelpräsentation in einem deutschen Museum.

Ewa Partum ist eine bedeutende Wegbereiterin der Konzeptkunst und der feministischen Kunst, welche sie seit den 1970er Jahren sowohl in Polen, als auch europaweit prägt. Sie widmet sich Genderfragen und analysiert in diesem Sinne, wieviel Autonomie und Gleichberechtigung im öffentlichen Raum möglich ist. Während der Zeit des Kriegsrechts in Polen Ende 1981 bis Mitte 1983 gehörte sie zu den Künstlerinnen und Künstlern, die im Untergrund im Zeichen der Gewerkschaft Solidarność gegen Unterdrückung, Entlassungen und Inhaftierungen protestierten. Partums Arbeiten fielen großenteils der Zensur des damals totalitären sozialistischen Regimes zum Opfer. Nach mehreren Anläufen emigrierte sie 1983 nach Berlin, wo sie seither lebt und arbeitet.

Ihr Studium absolvierte Partum zwischen 1963 und 1970 an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste, Lodź, und an der Akademie für Bildende Künste, Warschau. Ende der 1960er Jahre begann sie mit Sprache beziehungsweise Text zu experimentieren. Später untersuchte sie die Rolle und Struktur weiterer Medien, insbesondere des Films und der Fotografie. In ihren Installationen, Performances und Aktionen setzte sie vielfach ihren eigenen Körper ein. So notierte sie beispielsweise Laute als Abdrücke ihrer Lippen und ergänzte so schreibmaschinengetippte Buchstaben einzelner Wörter. Bei ihrer wichtigen Ausstellung „Selbstidentifikation“ von 1980 stellte sie seriell konzipierte Fotomontagen aus, die sie als Akt in überraschenden Kontexten an verschiedenen öffentlichen Orten in Warschau zeigen – u.a. in einer Warteschlange, gegenüber einer Polizistin, zwischen Passanten, in einem Geschäft und unerlaubt auch vor dem Polnischen Regierungsgebäude. Während der Vernissage trat sie nackt vor das Publikum und erläuterte, dass sie solange nackt in ihrer Kunst erscheinen wird, bis Künstlerinnen auf dem Kunstmarkt und in Museen die gleiche Wertschätzung erfahren wie ihre männlichen Kollegen. Ihr Körper ist dabei weder natürlich noch sexuell zu sehen, sondern als Kunstwerk. In der Foto-Installation „Ost-West-Schatten“ von 1984 kehrt sie ebenfalls als Akt wieder. Sie steht auf Highheels einen Meter von der Berliner Mauer entfernt und hält in der linken Hand den Buchstaben „O“ für Ost, in ihrer rechten Hand den Buchstaben „W“ für West. Ihr Schatten wandert während ihrer Performance wie der Zeiger einer Sonnenuhr von Ost nach West.

Die Jury, die Ewa Partum als Trägerin des Lovis Corinth-Preises 2024 gewählt hat, besteht aus folgenden Mitgliedern: Adam Budak, polnischer Kunsthistoriker, ehemals Kurator Nationalgalerie Prag und seit 2020 Direktor der Kestner Gesellschaft, Hannover; Hansjürgen Gartner, KünstlerGilde e.V.; Dr. Sebastian Schmidt, Sammlungsleiter für Grafik, Kunstforum Ostdeutsche Galerie; Univ. Prof. Mag. Eva Maria Stadler, österreichische Kunsthistorikerin, seit 2013/14 Kuratorin für zeitgenössische Kunst, Professorin für Kunst und Wissenstransfer, Vizerektorin für Ausstellungen und Wissenstransfer, Universität für angewandte Kunst in Wien; Dr. Agnes Tieze, Direktorin, Kunstforum Ostdeutsche Galerie

 

Illustrationen zu Franz Kafka
12.10.2024 – 12.1.2025
Kurator: Dr. Sebastian Schmidt, Leiter Grafische Sammlung

Franz Kafka (Prag 1883 – 1924 Kierling, Österreich) zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Seine drei posthum veröffentlichten Romanfragmente „Der Proceß“, „Das Schloß“ und „Der Verschollene“ sowie eine ganze Reihe von Erzählungen, darunter „Die Verwandlung“ oder „In der Strafkolonie“, gelten auch über den deutschen beziehungsweise tschechischen Sprachraum hinaus als Schlüsseltexte der Moderne. Die bis heute ungebrochene Aktualität von Kafkas Prosa liegt darin, dass sie sich überzeitlichen Aspekten des Menschseins widmet. Dazu gehören Themen wie Schuld/Unschuld, Macht/Ohnmacht, Strafe/Erlösung.

Die Ausstellung „Illustrationen zu Kafka“ nähert sich im Jahr von Kafkas 100. Todestag seinen Texten anhand von künstlerischen Darstellungen. Die Bestände der Grafischen Sammlung des Kunstforums Ostdeutsche Galerie bieten hier eine reiche Auswahl an Beispielen. Das größte Konvolut mit rund 50 Blättern stammt von Hans Fronius (Sarajevo 1903 – 1988 Mödling, Österreich), der sich als Illustrator über fünf Jahrzehnte lang bis in die 1980er Jahre intensiv mit allen wesentlichen Kafka-Texten befasste. Faszinierend ist Wolfgang Biers Serie zu „In der Strafkolonie“, in der er die Technik der Kaltnadelradierungen gezielt als Bedeutungsträger einsetzt: Das Ritzen mit der Radiernadel in die Druckplatte entspricht der Schilderung der Hinrichtungsszene, in der das Todesurteil buchstäblich in die Haut des Verurteilten eingeschrieben wird. Eindrucksvolle Interpretationen der literarischen Vorlagen liefern ebenso die Illustrationen von Svato Zapletal (*1946 Prag) oder Peter Grau (Breslau 1928–2016 Leinfelden-Echterdingen). Die ikonische Physiognomie des Schriftstellers vergegenwärtigt in der Ausstellung unter anderem ein Porträt von Friedrich Feigl, der seinen Mitschüler 1940 aus der Erinnerung heraus gemalt hatte.

Prof. Dr. Marek Nekula, Professor für Bohemistik und Westslavistik an der Universität Regensburg, begleitet das Projekt und bringt die Perspektive der Literaturwissenschaft ein. Im Rahmen eines öffentlichen Workshops sollen im Frühjahr 2024 die unterschiedlichen Perspektiven auf das Thema vorgestellt und diskutiert werden. Die Ausstellung sowie deren Begleitveranstaltungen am KOG sind Teil des umfassenden Programms zum Kafka-Jahr, das auf der vom Adalbert Stifter Verein initiierten deutsch-tschechischen Plattform „Kafka 2024“ präsentiert wird.

 

Museum als Treffpunkt und Kreativort und Kunst zum Anfassen

Raum zu schaffen, der zum Verweilen, Austauschen und Kreativsein einlädt – das ist 2023 mit dem Mini-Kaffeehaus anlässlich der Ausstellung „Emil Orlik an Max Lehrs“, der Zeichenecke in der Sommerausstellung und den „Kunstliegestühlen“ auf dem Museumsvorplatz gelungen. Dass das Museum ein beliebter Treffpunkt ist, bezeugt ebenfalls die Nachfrage nach buchbaren Programmen, die über die klassischen Führungen hinausgehen. Deshalb möchte das KOG sein Angebot in diese Richtung erweitern. Das Team-Event bietet die Gelegenheit, durch Kunstbetrachtung die eigene Fantasie anzuregen und gemeinsam ein einzigartiges Kunstwerk zu erschaffen. Die beliebte BrushHour, die es alle zwei Monate als öffentlichen Termin gibt, kann man künftig ebenfalls für private Gruppen bestellen. Im Mittelpunkt stehen hier unterschiedliche Werke aus der Dauerausstellung des Museums, die man Schritt für Schritt nachmalt. Für Erfrischung und gute Laune sorgt eine kleine Sekt- und Getränkebar.

Ein komplett neues Format sind die inklusiven Workshops, die 2023 dank der Förderung durch den Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute e.V. (AsKI) mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) stattfinden können. Das Projekt mit insgesamt drei Terminen knüpft an die bisherigen Erfahrungen im Bereich der Vermittlung für blinde und sehbehinderte Personen aus den ebenfalls von AsKI geförderten multisensorischen Führungen an. Die neuen Workshops bieten über die haptische Erfahrung an Beispielobjekten hinaus auch die Möglichkeit zu gestalten. Das Konzept richtet sich an blinde und sehbeeinträchtigte sowie sehende Interessierte ab 10 Jahren. Die Idee ist es, für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer solche Bedingungen zu schaffen, dass sie sich gleichermaßen einbringen können. Der erste Termin zur Ausstellung „We love Picasso“ findet unter dem Titel „Kubismus zum Anfassen“ am Samstag, 6. Januar 2024 statt. Weitere Themen folgen im Frühsommer – „Große Fußwaschende. Workshop zur Plastik von Herbert Volwahsen“ – und im Herbst „Das Palindromische Bankett von Daniel Spoerri“.
Ein gern angenommener Service des Museums an Kunstbesitzerinnen und Kunstbesitzer ist die Kunstsprechstunde. Das Museumsteam gibt Auskunft zur kunsthistorischen Einordnung von Kunstwerken und Tipps zum richtigen Umgang und Aufbewahrung. Schriftliche Gutachten oder Wertauskünfte können aus rechtlichen Gründen nicht erteilt werden. Termine werden rechtzeitig einmal pro Quartal angekündigt.

 

Provenienzforschung

Seit Dezember 2020 werden in einem zweiten Provenienzforschungsprojekt am KOG die Leihgaben der Bundesrepublik Deutschland auf ihre Provenienz hin überprüft.

In dem bis Dezember 2025 verlängerten Projekt sollen insgesamt 393 Kunstwerke untersucht werden – darunter 138 Gemälde und 255 Grafiken. Die Prüfung der Gemälde wird Provenienzforscherin Natascha Mazur M.A. voraussichtlich im ersten Quartal 2024 abschließen können. Insgesamt hat sie bislang 127 Gemälde untersucht. Weitere acht sind momentan noch in Bearbeitung. Bis Anfang 2024 werden auch die ausstehenden drei Werke fertig sein.

Zeitgleich haben die Vorarbeiten zu der Forschung an den Grafiken begonnen. Teil davon ist das Einscannen der Vorder- und Rückseiten, sodass objektschonend mit den Digitalisaten gearbeitet werden kann. In einzelnen Fällen hat Mazur bereits mit den Forschungen zu den grafischen Arbeiten begonnen, etwa bei den Blättern von Lovis Corinth.

 

Umbau- und Sanierungsvorhaben am Grafiktrakt des Museums

Seit Oktober 2022 laufen Baumaßnahmen am so genannten Grafiktrakt des Museums, der das Grafikmagazin und einen großen Ausstellungssaal beherbergt. Nach dem Abriss des Verbindungsgangs wurde im Laufe des Jahrs 2023 das Fundament für einen Anbau gelegt und der unterirdische Teil erstellt. Aktuell wird an der Kellerbetondecke des Anbaus gearbeitet. Ziel des Bauprojekts ist die technische Ertüchtigung und barrierefreie Erschließung des Grafiktrakts. Die Kosten teilen sich die Bundesrepublik Deutschland (50%), der Freistaat Bayern (30%) und die Stadt Regensburg (20%). Die bislang genehmigte Gesamtsumme beträgt 6,1 Mio Euro.

Die Maßnahme umfasst auch die Heizung für das gesamte Haus, die nach 30 Jahren erneuert werden muss. Das KOG verfügt über ein effektives Klima-System, das zukunftsweisend auf dem Weg zum „grünen Museum“ ist. Es beruht auf dem Zusammenspiel von einem Wandheizsystem, der Optimierung der Gebäudehülle und einer minimierten Lüftung. Um die Energieversorgung dem neuen Gesetz anzupassen, das ab dem 1. Januar 2024 einen 65-prozentigen Anteil erneuerbarer Energien vorschreibt, wird einer der Gasheizkessel durch zwei Wärmepumpen ersetzt und der zweite Gasheizkessel gegen einen neuen ausgetauscht. Da die ursprüngliche Bauplanung zwei neue Gasheizkessel umfasste, verursacht der Systemwechsel zu Luftwärmepumpen neue Kosten. Im Hinblick auf den zwischen Februar 2021 und August 2022 um 25% gestiegen Baupreisindex wurde zudem die gesamte Kostenberechnung aktualisiert. Die neue Gesamtkostensumme beträgt inklusive eines Sicherheitsbetrags von 10% 8,45 Mio Euro. Dies entspricht einer Erhöhung um 2,35 Mio Euro. Umgelegt auf die einzelnen Träger betragen die Mehrkosten für die Bundesrepublik Deutschland 1,175 Mio Euro, für den Freistaat Bayern sind es 705.000 Euro und für die Stadt Regensburg 470.000 Euro. Da der Finanzierungsanteil seitens des Bundes für den Haushalt 2024 nicht geleistet werden kann, sind nun Umplanungen nötig. Möglicherweise droht auch ein Baustopp, sofern der Betrag nicht für den Haushalt 2025 eingestellt werden kann.

 

Das Kunstforum bedankt sich bei allen, die das KOG im Jahr 2022 und 2023 unterstützt, finanziert und gefördert haben:

  • Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
  • Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales
  • Stadt Regensburg
  • Kulturfonds Bayern
  • REWAG Regensburger Energie- und Wasserversorgung AG & Co KG
  • Sparkasse Regensburg
  • Freunde und Förderer des Kunstforums Ostdeutsche Galerie in Regensburg e.V.
  • Projekt Provenienzforschung: die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
  • Projekt „Kunst kennenlernen und selbst gestalten Inklusive Workshops für blinde, sehbehinderte und sehende Personen“: Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute e.V. – AsKI aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
  • Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern
  • Zeichenecke (Ausstellung „Traum und Trauma“): Bayerische Staatsforsten
  • Donaueinkaufszentrum
  • private Förderer, die nicht genannt werden möchten

                                                                 

Herzlicher Dank gebührt dem Kulturpartner BR 2 sowie allen Kooperationspartnerinnen und

Kooperationspartnern.

 

Pressebilder zum Ausstellungsjahr 2024

Alle Bilder stehen im Rahmen der Berichterstattung über die Ausstellungen und Aktivitäten des Kunstforums Ostdeutsche Galerie und der Freunde und Förderer des Kunstforums Ostdeutsche Galerie zur Verfügung. Bitte geben Sie Urheber sowie die weiteren bereitgestellten Quellenangaben und Copyrightvermerke vollständig an. Die Werke sind komplett, also nicht beschnitten, und unverändert abzubilden. Auf die technischen Daten kann bei Bedarf verzichtet werden.

Über die gebührenfreie Verwendung der Abbildungen bei Künstlerinnen und Künstlern, die bei VG Bild-Kunst registriert sind, informieren Sie sich bitte unter: http://www.bildkunst.de/vg-bild-kunst/tarife.html bzw. unter info@bildkunst.de. Grundsätzlich gilt, dass Werkabbildungen für Zwecke der Berichterstattung über tagesaktuelles Geschehen kostenfrei freigegeben sind. Ebenso können sie während der Laufzeit von Ausstellung, in denen die Werke gezeigt werden, sowie drei Monate vor Beginn und sechs Wochen nach Ausstellungsende kostenfrei genutzt werden. Für die Abbildung „Ost-West Schatten“, 1984/2020 von Ewa Partum gilt eine Ausnahme: Sie ist bereits zu diesem Zeitpunkt (ab dem 5.12.2023) für die kostenfreie Verwendung für die Zwecke der Ankündigung der Ausstellung im Rahmen der Berichterstattung über das Jahresprogramm des Kunstforums Ostdeutsche Galerie 2024 freigegeben. Das Werk muss vollständig, also nicht beschnitten und unverändert abgebildet werden. Die Bildunterschrift soll komplett dargestellt werden inkl. Copyrightvermerk der VG Bild-Kunst. Die Nutzung der Abbildungen für Social Media ist ohne Genehmigung nicht zulässig und zudem grundsätzlich kostenpflichtig.

Die kompletten Bildunterschriften finden Sie in der beigelegten Datei "Pressebilder_KOG Jahrespressekonferenz 2024".

Kunstforum Ostdeutsche Galerie mit Installation von Magdalena Jetelová, Venceremos / Sale, 2006
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Kunstforum Ostdeutsche Galerie mit Installation von Magdalena Jetelová, Venceremos / Sale, 2006
Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg
© Magdalena Jetelová
Foto: Studio Zink Fotografen

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Kaltnadelradierung von Peter Grau mit dem Titel "Das Revier" aus dem Jahr 1967
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Peter Grau
Das Revier, 1967
Kaltnadel
Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg, Inv. Nr. 22844
© Familienarchiv Grau, Jetzendorf, Angela Grau
Foto: Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg

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Kaltnadelradierung von Peter Grau mit dem Titel "Das Gericht (Apokalypse)" aus dem Jahr 1964
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Peter Grau
Das Gericht (Apokalypse), 1964
Kaltnadel
Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg, Inv. Nr. 22812
© Familienarchiv Grau, Jetzendorf, Angela Grau
Foto: Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg

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Porträt der Künstlerin Ewa Partum
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Ewa Partum
Foto: Privatarchiv Ewa Partum

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Kunstinstallation von Ewa Partum mit dem Titel " Ost-West Schatten " aus dem Jahr 1984/2020
Ewa_Partum__Ost-West_Schatten__1984_2020__c__Ewa_Partum_VG_Bild-Kunst__Bonn_2023.png

Ewa Partum
Ost-West Schatten, 1984/2020
Fine Art Inkjet Premium/Hahnemühle FineArt Pearl, gerahmt hinter Museumsglas
© Ewa Partum / VG Bild-Kunst, Bonn 2023

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Gemälde von Friedrich Feigl mit dem Titel "Porträt Franz Kafka" aus dem Jahr 1940
Friedrich_Feigl__Portraet_Franz_Kafka__1940__c__Friedrich_Feigl_Rechtsnachfolger.jpg

Friedrich Feigl
Porträt Franz Kafka, 1940
Öl auf Leinwand
Kunstforum Ostdeutsche Galerie / Leihgabe der Bundesrepublik Deutschland
© Friedrich Feigl/Rechtsnachfolger
Foto: Wolfram Schmidt Fotografie

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Zweite Radierung zu Franz Kafka „In der Strafkolonie“ von Wolfgang Bier aus dem Jahr 1979
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Wolfgang Bier
2. Radierung zu Franz Kafka „In der Strafkolonie“, 1979
Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg, Inv. Nr. 12878
© Nachlass Wolfgang Bier
Foto: Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg

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Peter Grau, Das Magazin I (Kafka: Tagebuch 1916), 1966
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Peter Grau
Das Magazin I (Kafka: Tagebuch 1916), 1966
Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg, Inv. Nr. 22830
© Familienarchiv Grau, Jetzendorf, Angela Grau
Foto: Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg

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Ausblick auf das Jahr 2024 im Kunstforum Ostdeutsche Galerie

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